Abwehr gegen Hautkrebs stärken
Natürliche Killerzellen sollen Tumoren effektiv bekämpfen
Natürliche Killerzellen bilden die erste Verteidigungslinie des Körpers im Kampf gegen Krankheitserreger und Krebszellen. Sie patrouillieren unermüdlich durch den Blutkreislauf auf der Suche nach einer potenziellen Bedrohung der Gesundheit. NK-Zellen können zwischen gesunden und kranken Zellen unterscheiden. Dazu besitzen sie Rezeptoren auf ihrer Oberfläche, die ähnlich wie eine Antenne Signale aus der Umgebung der Zellen empfangen. Einige dieser Rezeptoren erkennen das so genannte MHC-Klasse-I-Molekül, das auf allen gesunden Zellen des Körpers vorkommt. Krankhaft veränderte Zellen haben hingegen nur wenige dieser Moleküle. Ein schwaches oder vollständig ausbleibendes MHC-Klasse-I-Signal zeigt der NK-Zelle, dass mit der betreffenden Zelle etwas nicht stimmt. Daraufhin wird diese abgetötet.
Hautkrebszellen weisen oftmals eine besonders geringe Dichte von MHC-Klasse-I-Molekülen auf. Daher werden NK-Zellen schnell auf sie aufmerksam. In einer Reihe von Studien konnte bereits der Zusammenhang zwischen einer hohen Anzahl von NK-Zellen im Tumorgewebe und einer verbesserten Heilungschance für Krebs-Patienten nachgewiesen werden. Die Wissenschaftler um Cerwenka möchten nun klären, wie Natürliche Killerzellen gezielt zum Tumor gelockt werden können, um diesen effektiv zu bekämpfen.
„Therapieansätze, die auf der Wirksamkeit von Natürlichen Killerzellen basieren, sind bisher nur wenig erforscht“, erläutert Cerwenka. „Wir hoffen, dass unsere Studie als Grundlage für die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten für Hautkrebs und andere Tumorerkrankungen dienen wird.“ Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, betont: „Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 195.000 Menschen an Hautkrebs, 24.000 davon am gefährlichen Malignen Melanom. Es ist daher von besonderer Bedeutung, hochwirksame Therapien gegen diese Erkrankung zu entwickeln und Therapiestrategien ständig zu verbessern.“
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