Boehringer Ingelheim und Lilly geben strategische Allianz bekannt
Linagliptin ist ein Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor (DPP-4-Inhibitor) aus der eigenen Forschung von Boehringer Ingelheim und wird als eine einmal täglich einzunehmende Tablette zur Behandlung des Typ 2 Diabetes entwickelt. Es wird zurzeit von den Behörden in den USA, in Europa und Japan für die Marktzulassung geprüft. Für den Wirkstoff BI10773 von Boehringer Ingelheim begann im letzten Jahr die Aufnahme der Patienten in klinische Phase-III-Studien. Dieser Wirkstoff hemmt den natriumabhängigen Glukosetransporter-2 (sodium-dependent glucose co-transporter-2, SGLT-2) und gehört zu einer neuartigen Klasse von Wirkstoffen, die die Glukoserückresorption in der Niere hemmen. Zurzeit sind keine SGLT-2-Inhibitoren für die Therapie zugelassen.
Die beiden experimentellen Basal-Insulinanaloga von Lilly sollen 2011 in die Phase III der klinischen Entwicklung eintreten. Diese beiden Kandidaten sind LY2605541, ein strukturell neuartiges Basal-Insulinanalogon, und LY2963016, ein Insulin glargin Produkt. Die Vereinbarung enthält auch eine Option für Boehringer Ingelheim, gemeinsam mit Lilly ein weiteres Diabetes-Molekül von Lilly zu entwickeln und zu vermarkten. Hierbei handelt es sich um einen monoklonalen TGF-beta-Antikörper, der sich zurzeit in der Phase II der klinischen Entwicklung für Patienten mit Diabetes und chronischen Nierenleiden befindet.
Die Vertragsbedingungen sehen vor, dass Lilly eine erste Einmalzahlung in Höhe von 300 Mio. Euro an Boehringer Ingelheim leistet. Boehringer Ingelheim hat zusätzlich Anspruch auf Zahlungen in Höhe von insgesamt 625 Mio. Euro, wenn bestimmte zulassungsrelevante Meilensteine für Linagliptin und BI10773 erreicht werden. Lilly hat Anspruch auf Zahlungen in Höhe von insgesamt 650 Mio. US$, wenn bestimmte zulassungsrelevante Meilensteine für seine beiden Basalinsulin-Analoga erreicht werden. Sollte Boehringer Ingelheim entscheiden, sich an der Phase-III-Entwicklung und potenziellen Vermarktung des monoklonalen TGF-beta-Antikörpers zu beteiligen, hätte Lilly Anspruch auf Options- und Erfolgszahlungen in Höhe von bis zu 525 Mio. US$ beim Erreichen bestimmter zulassungsrelevanter Meilensteine. Die Unternehmen werden zu gleichen Teilen für laufende Entwicklungskosten aufkommen. Nach der erfolgreichen behördlichen Zulassung der Produkte aus dieser Allianz werden sich die Unternehmen auch die Produktvermarktungskosten und Bruttomargen paritätisch teilen. Jedes Unternehmen hat darüber hinaus Anspruch auf Anteile aus dem möglichen Ertrag mit den Molekülen, die sie zu der Zusammenarbeit beitragen.
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