Das Geheimnis der gesunden chinesischen Küche lüften

Oncotyrol-Wissenschaftler erforschen, warum asiatische Männer seltener an Prostatakrebs erkranken

30.11.2010 - Österreich

Dass eine „ungesunde“ Ernährung zur Krebsentstehung beiträgt, gilt als gesichert. Umgekehrt erhofft man sich von einer „gesunden“ Ernährung einen vorbeugenden Effekt. Doch welche Nahrungsbestandteile sind es, die einen positiven oder negativen Einfluss ausüben? Um der Beantwortung dieser Frage für das Prostatakarzinom näher zu kommen, blicken Innsbrucker Wissenschaftler nach Asien. Es ist bekannt, dass das Prostatakarzinom in Asien viel seltener vorkommt, als in den „westlichen“ Industrienationen. Da dieser Gesundheitsvorteil aber schwindet, sobald asiatische Männer nach Europa oder Amerika umziehen, scheinen Lebensstil und Ernährung für die Gesundheit entscheidend zu sein.

Oncotyrol-Wissenschaftler um Prof. Helmut Klocker versuchen, diesem Geheimnis der chinesischen Küche näher zu kommen. Ihr Projekt, das nun im neuen Oncotyrol-Forschungslabor bearbeitet wird, widmet sich der Suche nach Nahrungsmittelbestandteilen, die Krebs verhindern können. Klocker arbeitet an der Universitätsklinik für Urologie der Medizinischen Universität Innsbruck und ist Bereichsleiter in Oncotyrol. Im Oncotyrol-Projekt werden Serum- und Harnproben von Europäern mit jenen von Asiaten unter Einsatz von verschiedenen Hochdurchsatz-Analysemethoden miteinander verglichen. Gesucht werden Unterschiede, also Marker oder Markerprofile, die ein unterschiedliches Risiko für Prostatakrebs widerspiegeln. Die Wissenschaftler analysieren Eiweißstoffe und Stoffwechselabbauprodukte, die die Ernährung widerspiegeln. Dabei verfolgen sie einen typischen Ansatz von Oncotyrol - die große Suche nach dem kleinen Unterscheid. In der personalisierten Medizin geht es um die individuellen Verschiedenheiten, die einen Patienten krank machen und einen anderen nicht, und die dafür verantwortlich sind, dass bei einem die Therapie wirkt und bei einem anderen nicht.

Parallel dazu untersuchen Klocker und sein Team gemeinsam mit dem Firmenpartner Bionorica Research GmbH die Wirkung bereits vorhandener Phytopräparate auf Prostatakrebszellen. Dabei haben sie bereits ein Pflanzenextrakt ausfindig gemacht, das das Wachstum von Prostatakrebszellen stark hemmt.

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