Entzündungshemmer entdeckt
Biochemiker der Uni Kiel identifizieren mit internationalen Wissenschaftlern wichtigen Botenstoff im Immunsystem
Der Botenstoff Interleukin-27 spielt eine wichtige Rolle, wenn der menschliche Körper Entzündungen eindämmt. Das hat ein internationales Forscherteam, dem auch die Kieler Professoren Joachim Grötzinger und Stefan Rose-John sowie der Doktorand Björn Spudy angehören, nun entdeckt. Die Ergebnisse der Wissenschaftler aus Kiel, den USA und Großbritannien sind am 07.11.2010 in der Online-Vorabausgabe von Nature Immunology erschienen.
Das menschliche Immunsystem reagiert auf Verletzungen und Infektionen des Körpers mit Entzündungen. Sie sind für den Heilungsprozess wichtig, können aber selbst schädlich wirken, wenn sie chronisch werden. Ausgelöst werden Entzündungen durch Botenstoffe wie das Zytokin Interleukin-6 (IL-6). Dieses Peptidhormon dockt an spezielle Rezeptormoleküle auf Zellen an und treibt so die Entzündung. "Wir haben beobachtet, dass ein anderes Zytokin, Interleukin-27 diese Wirkung aufheben kann", erklärt Professor Joachim Grötzinger vom Institut für Biochemie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. "IL-27 dockt an die gleichen Rezeptoren an wie IL-6 und hemmt so die Entzündungsreaktion." Die Kieler Biochemiker konnten das internationale Forscherteam besonders mit ihrem Wissen über IL-6 unterstützen. "Damit beschäftigen wir uns seit über 20 Jahren", so Grötzinger. "Wir hoffen, dass diese grundlegende Erkenntnis eines Tages bei der Heilung chronischer Entzündungskrankheiten helfen kann", ergänzt Professor Stefan Rose-John.
Originalveröffentlichung: "A role for IL-27p28 as an antagonist of gp130-mediated signaling"; Nature Immunology 2010
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