Göttinger Wissenschaftler untersuchen Pilzerkrankung bei Raps
Ministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Projekt mit 1,9 Millionen Euro
Deutschland gehört zu den größten Rapsproduzenten in Europa. Doch mit der Zunahme der Anbauflächen in den vergangenen Jahren hat auch die Infektion durch V. longisporum stark zugenommen. Der Pilz verursacht die sogenannte Rapswelke, die erst seit 1985 in Deutschland bekannt ist. Symptome einer Infektion sind verfärbte Blätter, frühe Blüte und ein gestauchtes Wachstum - alles Zeichen einer verfrühten Alterung der Wirtspflanze. Die Wissenschaftler vermuten, dass der Pilz den Hormonhaushalt der Pflanze gezielt steuert. V. longisporum ist hartnäckig. Er kann mithilfe von Dauerorganen (sogenannten Mikrosklerotien) mehr als zehn Jahre im Boden überdauern. Diese keimen unter geeigneten Bedingungen aus und infizieren die Feldfrüchte. Das macht die Bekämpfung des Pilzes sehr schwierig. Außerdem wird eine Infektion mit V. longisporum meist erst sehr spät erkannt.
Das BioFung-Projekt soll ein möglichst umfassendes Bild von der Interaktion zwischen Raps und Pilz ergeben. Die Wissenschaftler wollen vor allem herausfinden, durch welchen Mechanismus der Pilz seine Wirtspflanze infiziert. Sie erhoffen sich dadurch Ansatzpunkte, um das Wachstum des Pilzes zu kontrollieren und zu unterdrücken. Angesetzt wird bei den Grundlagen. So soll die Sequenzierung der DNA von V. longi-sporum Aufschluss über die „Eltern“ des Pilzstammes geben, da es drei Verticillium-Arten gibt, die insgesamt rund 400 Pflanzen befallen können. Die Wissenschaftler wollen prüfen, welche Bedeutung die Genomveränderung für den Befall der Rapspflanzen haben könnte.
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