Studie untersucht erstmals allergisches Potenzial von Wein
Häufigkeit von Weinallergien bislang völlig unbekannt
Dass es Weinallergien tatsächlich gibt, ist den Wissenschaftlern um Institutsleiter Heinz Decker nicht zuletzt aus persönlichen Beobachtungen bekannt. Auslöser sind möglicherweise Proteine im Wein, die bei einer Immunreaktion einen geschwollenen Hals oder Atemprobleme hervorrufen können. Lange Zeit wurden bei der Schönung von Weinen die Eiweiße entfernt, weil sie zu einer unerwünschten Trübung führten. Nachdem man aber herausgefunden hat, dass damit automatisch auch Geschmacksstoffe entfernt werden, haben viele Winzer die Schönung wieder modifiziert. Damit verbleiben heute aber auch wieder mehr Eiweiße im Wein - mit vielleicht allergischem Potenzial.
„Es gibt mehrere Eiweißgruppen, die als Allergieauslöser in Frage kommen“, erklärt Decker, dessen Institut auf dem Gebiet der Eiweißforschung langjährige Erfahrung besitzt. Für die Weinallergie-Studie schreiben die Wissenschaftler 4.000 zufällig ausgewählte Mainzer im Alter zwischen 20 und 70 Jahren an und bitten sie um die Beantwortung von 10 Fragekomplexen zu ihren Konsumgewohnheiten und Allergieerkrankungen. Dabei sind die Antworten von Weinkonsumenten und Nicht-Weintrinkern gleichermaßen willkommen. Die Studie erfolgt anonym, mit Zustimmung der Ethikkommission und im Einklang mit den Datenschutzbestimmungen des Landes. Das Ausfüllen des Fragebogens nimmt 5 bis 10 Minuten in Anspruch. „Wir sehen im Wein ein Naturprodukt und ein uraltes Kulturgut, das nach bisherigen Erkenntnissen in Maßen getrunken wichtige Schutzfaktoren für die Gesundheit enthält. Mit unserer Weinallergie-Studie wollen wir jetzt etwas über die kaum erforschten Weineiweiße erfahren.“ Decker erwartet, dass erste Ergebnisse der Untersuchung noch in diesem Jahr vorliegen.
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