Bochumer Riechforscher erneut ausgezeichnet

Robert Pfleger-Forschungspreis 2010 an Prof. Dr. Hanns Hatt

23.06.2010 - Deutschland

Erneut ist Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt für seine herausragenden Forschungen ausgezeichnet worden. Keine zwei Wochen nach dem Communicatorpreis der DFG erhielt er den Forschungspreis der Doktor Robert Pfleger-Stiftung. Dieser Preis gilt mit 50.000 Euro als einer der höchst dotierten Preise für medizinische Forschung. Hanns Hatt, Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie an der Ruhr Universität Bochum und Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste, bekam den Preis für seine bahnbrechenden Erkenntnisse im Bereich des Geruchssinns.

"Professor Hatt konnte auf dem Gebiet der Physiologie des Riechens und des Geruchssinns grundlegende Konzepte mit zukunftsweisenden Denkanstößen liefern. Durch die Verwendung moderner bio- und gentechnologischer Methoden gelang der entscheidende Durchbruch für das Verständnis, wie es möglich ist, tausende verschiedener Gerüche wahrzunehmen und selbst in geringsten Konzentrationen zu unterscheiden", zitierte Stiftungsratsmitglied Reiner Schmidt die Entscheidung des Wissenschaftlichen Beirats.

Prof. Dr. Hanns Hatt beschrieb in seiner Dankesrede die wissenschaftliche Dimension der ausgezeichneten Forschungsarbeiten: "Zwar haben im Jahr 2004 die amerikanischen Wissenschaftler Richard Axel und Linda Buck den Medizin-Nobelpreis für Forschungen im Bereich des Riechens erhalten - der Beweis, dass Riechen nicht nur in der Nase stattfindet, wurde jedoch erstmals durch unser Labor erbracht. Bisher können wir gerade einmal 10 bis 15 der rund 350 Riechrezeptoren, über die der Mensch verfügt, eindeutig zuordnen. An meinem Lehrstuhl sind derzeit rund 60 Wissenschaftler - Biochemiker, Biologen, Physiker, Mediziner - mit der weiteren Erforschung des Phänomens ‚Riechen' beschäftigt. Auf einigen dieser Forschungsgebiete ist Deutschland zurzeit führend in der Welt. Gerade hier sehen wir erst die sprichwörtliche 'Spitze des Eisberges'. Sicher werden in den nächsten Jahren noch neue bahnbrechende Entdeckungen dahingehend folgen, welche Funktion die Riechrezeptoren in Haut, Darm, Muskel oder Gehirnzellen haben und daraus können völlig neue therapeutische Konzepte entstehen."

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