Digitalisierung, KI und Quantencomputing: Die Zukunft der Analysen- und Labortechnik

Neue Studie zeigt großes Potenzial für eine der zentralen Zukunftsbranchen Deutschlands

21.03.2025
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Symbolbild

Die Analysen- und Labortechnik zählt zu den chancenreichsten Zukunftsbranchen der deutschen Wirtschaft. Dies zeigt eine aktuelle Studie der FutureManagementGroup, die in Kooperation mit dem Deutschen Industrieverband SPECTARIS entstanden ist. Die Untersuchung analysierte 25 Industriezweige hinsichtlich zentraler Zukunftstrends bis 2040. Die übergreifende Branche Analysen-, Labor- und Medizintechnik, zu der die Analysen- und Labortechnik zählt, belegte dabei Platz 4 im Ranking der Zukunftsindustrien.

Zukunftstechnologien: KI, Automatisierung und Quantencomputing

  • Quantencomputing für Hochleistungsanalysen: Exponentielle Steigerung der Analysegeschwindigkeit großer Datenmengen ermöglicht neue Durchbrüche in der Diagnostik und Wirkstoffforschung.
  • „Labor 4.0“ als Paradigmenwechsel: Vernetzte Laborumgebungen mit herstellerunabhängigen Kommunikationsschnittstellen, KI und Laborrobotik steigern Effizienz und Präzision.
  • KI-gestützte Diagnoselösungen: Automatisierte Analytik erschließt neue Marktsegmente und erhöht betriebliche Effizienz.
  • Nachhaltige Laborprozesse: Ressourcenschonende Materialien, Mehrfachverwendung und Prozessoptimierung durch Digitalisierung reduzieren Kosten und Umweltbelastung.

Neue Geschäftsmodelle und Wachstumschancen

  • KI-basierte abonnementgestützte Analysedienste: Labore bieten spezialisierte KI-Tools als externe Services an.
  • Tragbare Diagnosetools: Mobile Analysegeräte mit Echtzeit-Datenverarbeitung ermöglichen Diagnostik direkt am Patientenstandort.
  • Nachhaltigkeitszertifizierungen: Unternehmen können sich als umweltbewusste Vorreiter positionieren und regulatorische Anforderungen erfüllen.

Herausforderungen: Regulierungen, Cyberrisiken und Fachkräftemangel

  • Regulatorische Hürden und fehlende Standards könnten die Digitalisierung bremsen und den Datenaustausch erschweren.
  • Cybersecurity und Datenschutz gewinnen an Bedeutung, da Labore zunehmend vernetzt sind und sensible Daten verwalten.
  • Fachkräftemangel in IT und Datenanalyse erfordert gezielte Weiterbildungen und neue Rekrutierungsstrategien.

Eine Schlüsselbranche für die Zukunft

„Unsere Studie zeigt, dass insbesondere technologiegetriebene Industrien ein enormes Potenzial besitzen. Sie können die Chancen großer transformativer Veränderungen nutzen – vorausgesetzt, sie investieren mit einem guten Maß an Risikobereitschaft und Zukunftsfreude,“ erklärt Prof. Dr. Pero Mićić, CEO der FutureManagementGroup AG.

Mathis Kuchejda, Vorsitzender der Analysen-, Bio- und Labortechnik bei SPECTARIS, ergänzt:
„Die Digitalisierung und Automatisierung von Laborprozessen wird in den nächsten Jahren eine neue Ära einleiten. Wer jetzt in Innovationen investiert, kann langfristig profitieren. Gleichzeitig muss die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um Innovationen zu fördern. Dazu gehören Investitionen in digitale Infrastrukturen, eine innovationsfreundliche Regulierung und gezielte Unterstützung für Zukunftstechnologien wie KI und Quantencomputing. Deutschland kann hier eine Vorreiterrolle übernehmen – doch dafür braucht es entschlossene politische Maßnahmen.“

Das internationale analytica Messenetzwerk, das auf insgesamt vier Kontinenten vertreten ist, bietet einen umfassenden Überblick über neue Labormärkte und Innovationen für den regionalen Markt. Auch im Jahr 2025 wird die analytica wieder an vier Standorten in Indien, Südafrika, Vietnam und – neu – in den USA stattfinden.

Methodik

Die Studie, die die FutureManagementGroup im Auftrag von SPECTARIS durchgeführt hat, basiert auf einer umfassenden Bewertung technologischer und wirtschaftlicher Trends. Fünf zentrale Transformationsszenarien, die bis 2040 für einen Großteil der produzierenden Industrie relevant sind, standen im Mittelpunkt der Untersuchung:

  • Steigerung von Computerleistung und Datenmengen
  • Produktivitätsgewinne durch Künstliche Intelligenz
  • Arbeit wird zum Hobby (Automatisierung durch Robotik)
  • Steigende Lebenserwartung
  • Nachhaltigeres Wirtschaften

Vor dem Hintergrund dieser Trendszenarien wurden drei Fragestellungen detailliert analysiert und auf einer Punkteskala eingeordnet:

  1. Wie groß ist die Betroffenheit der jeweiligen Branchen durch die Trendszenarien insbesondere im Hinblick auf den Anteil der betroffenen Unternehmen? (als Multiplikator)
  2. Wie groß ist das Chancenpotenzial mit Blick auf Effizienzsteigerung und Marktwachstum – also das erwartbare zusätzliche Wertschöpfungspotenzial der Branche durch technologische und wirtschaftliche Entwicklungen?
  3. Wie groß ist das Disruptionspotenzial mit Blick auf heutige Schlüsseltechnologien und Fähigkeiten deutscher Unternehmen – also das bedrohte Wertschöpfungspotential der deutschen Branche?

Daraus wurde die Gesamtpunktzahl im Ranking errechnet. Branchen, die sowohl starke Wachstumschancen als auch vergleichsweise geringe Disruptionsrisiken aufweisen, schnitten besonders gut ab. Eine hohe Betroffenheit von Disruptionen bedeutet jedoch nicht zwangsläufig ein geringes Wachstum – vielmehr kann starker Veränderungsdruck Chancen erst sichtbar machen und Innovationsprozesse beschleunigen.

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