Wachstumsdelle in der Hightech-Industrie: Wie Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik jetzt zukunftsfähig bleiben

Wirtschaftliche Situation der SPECTARIS-Branchen stabil, aber heraufordernd

06.03.2025
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Symbolbild

Die wirtschaftliche Entwicklung der Hightech-Industrien Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik zeigt eine gedämpfte Dynamik. Nach vorläufigen Berechnungen des Deutschen Industrieverbands SPECTARIS auf Basis aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamtes wuchs der Gesamtumsatz der rund 2.700 Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten nominal um 1,3 Prozent auf 91 Milliarden Euro. Während der Inlandsumsatz mit 30 Milliarden Euro stagnierte, legte das internationale Geschäft um 1,9 Prozent auf 61 Milliarden Euro zu. Die Exportquote liegt damit bei 67 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten stieg um 2,3 Prozent auf fast 360.000 Mitarbeitende. Nach einem Umsatzplus von fast sieben Prozent im Vorjahr zeigt das aktuelle Ergebnis, dass die Konjunkturschwäche auch in diesen Branchen Spuren hinterlassen hat. Trotz ihrer Robustheit im Vergleich zu vielen anderen Wirtschaftszweigen des produzierenden Gewerbes wird deutlich, dass die Dynamik der vergangenen Jahre nicht aufrechterhalten werden konnte. Um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern, braucht es gezielte wirtschaftspolitische Impulse.

Jörg Mayer, Geschäftsführer von SPECTARIS, kommentiert die Branchendaten: „Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die SPECTARIS-Branchen konfrontiert sind: Ungebremst zunehmende Regulierung, internationale Handelshemmnisse und ein zu langsamer Fortschritt bei der Digitalisierung erschweren es unseren Mitgliedsunternehmen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Gezielte Maßnahmen sind notwendig, um die Wachstumsdynamik wieder anzukurbeln und die Standortattraktivität Deutschlands zu stärken.“

Die SPECTARIS-Empfehlungen für den 21. Deutschen Bundestag und die neue Bundesregierung liefern mit dem Zukunftsplan für den Hightech-Mittelstand in Deutschland konkrete Handlungsempfehlungen für eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik. Um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Hightech-Branchen langfristig zu sichern, müssen gezielte Maßnahmen ergriffen und Wachstumsbremsen gelöst werden. Diese Branchen stehen für Fortschritt, wirtschaftliche Stabilität und globale Wettbewerbsfähigkeit – ihre Förderung ist essenziell für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.

Daher sind folgende Maßnahmen erforderlich:

  • Mehr Engagement der Bundesregierung in Brüssel für den Bürokratieabbau: Die Regulierungsdichte erschwert Unternehmen den Marktzugang und bindet wertvolle Ressourcen. Effiziente und praxisnahe Regelungen sind erforderlich, um Innovationsprozesse zu beschleunigen.
  • Exportverfahren verkürzen und internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern: Schnellere Exportgenehmigungen, eine strategische Handelsausrichtung und eine aktive Rolle Deutschlands in internationalen Märkten stärken den Standort nachhaltig.
  • Digitalisierung und Einsatz von KI gezielt vorantreiben: Der konsequente Ausbau digitaler Infrastrukturen, ein effizienter Zugang zu hochwertigen Daten und eine innovationsfreundliche Umsetzung des AI-Acts in der EU schaffen wichtige Grundlagen für die Zukunft.
  • Deutschland wieder an die Innovationsspitze führen: Investitionen in technologische Spitzenforschung und gezielte Förderprogramme für den Mittelstand sind entscheidend, um langfristig Wachstum zu generieren.
  • Photonik als strategische Schlüsseltechnologie und Medizintechnik als Leitindustrie stärken: Diese Technologien spielen eine Schlüsselrolle in den Bereichen Digitalisierung, Quantentechnologie und Gesundheitsversorgung. Ihre gezielte Unterstützung sichert die Technologieführerschaft Deutschlands.

„Unsere High-Tech Industrien haben in den vergangenen Jahren ihre Krisenfestigkeit bewiesen und Impulse gesetzt. Sie sind Wachstumstreiber für den Standort Deutschland. Jetzt kommt es darauf an, die richtigen Weichen zu stellen, um diese Position weiter auszubauen“, sagt Mayer.

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