Grund für Ausbreitung resistenter Grippeviren entdeckt
(dpa) US-Forscher haben Mutationen im Erbgut von Grippeviren entdeckt, die hinter der Ausbreitung resistenter Erreger stecken. In der Grippesaison 2007/2008 war es weltweit zu zahlreichen Fällen gekommen, bei denen das Medikament Tamiflu (Wirkstoff Oseltamivir) nicht mehr half.
Die Gruppe um den Nobelpreisträger David Baltimore hofft, dass ihre Erkenntnisse dazu beitragen, bei bestimmten Viren die Zeichen einer künftigen Medikamentenresistenz zu entdecken. Die Wissenschaftler vom California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena präsentieren ihre Ergebnisse im US-Fachjournal «Science».
Grippeviren gehören zu den wandlungsfähigsten Erregern. Das Team um Baltimore untersuchte nun H1N1-Viren, die die Schweinegrippe und auch die Spanische Grippe von 1918 auslösten. Die Viren brauchen zu ihrer Ausbreitung das Enzym Neuraminidase, um sich nach der Vermehrung von ihren Mutterzellen zu befreien. Oseltamivir hemmt die Neuraminidase.
Bereits seit 1998 ist das nun untersuchte mutierte Influenza A-Virus bekannt. Verantwortlich für die Medikamentenresistenz ist die Mutation H274Y im Gencode des Enzyms Neuraminidase, schreibt Studienautor Jesse D. Bloom in «Science». Auch diese sei schon seit Jahren identifiziert.
Im Winter 2007/2008 seien die resistenten Viren jedoch plötzlich überall aufgetaucht. In der Grippesaison 2008/2009 sei deutlich geworden, dass das gängige Oseltamivir nicht mehr bei dieser saisonalen Grippe angewendet werden konnte, heißt es in einem Begleitstück zur Studie in «Science».
Das Team um Bloom und Baltimore entdeckte nun zwei weitere Veränderungen in den Oseltamivir-resistenten Viren und zwar ebenfalls im Enzym Neuraminidase. Die beiden entdeckten Mutationen ermöglichten die gute Vermehrung.
Auch bei der Schweinegrippe war es zu Fällen gekommen, bei denen Patienten nicht erfolgreich mit Oseltamivir behandelt werden konnten. Außer Oseltamivir gibt es jedoch noch weitere Wirkstoffe gegen Grippeviren.
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