Vom Laborabfall zum Wertstoff
Erste Forschungszulage der Branche für nachhaltiges Recycling
Der Laborproduktehersteller kann damit erstmals den Wertstoffkreis für seine TipOne-Pipettenspitzen-Racks schließen. Das Recycling-Programm für Pipettenspitzen-Racks von Starlab kommt nicht nur in der Forschung an – sondern auch bei der Bundesregierung. Das Unternehmen hat eine bedeutende Forschungszulage der Bundesrepublik Deutschland erhalten.
Erste Forschungszulage der Branche für nachhaltiges Recycling
Die Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) honoriert mit ihrer Förderung die jahrelange Entwicklungsarbeit von Starlab im Bereich des nachhaltigen Laborabfall-Managements. Im Rahmen des Forschungszulagengesetzes (FZulG) erhält Starlab als erstes Unternehmen der Branche diese Anerkennung – eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg zu geschlossenen Wertstoffkreisläufen im Labor.
Die Würdigung zeigt, dass Kunststoffe in Zeiten der Klimakrise nicht Teil des Problems sein können, sondern Teil der Lösung. „Lange hieß es, Kunststoffprodukte könnten nicht nachhaltig sein. Wir haben bewiesen, dass es auf das richtige Konzept ankommt und neue Denkweisen. Vor allem haben wir frühzeitig in die Zukunft investiert. Denn Nachhaltigkeit bedeutet Zukunft", erklärt Klaus Ambos, Geschäftsführer der Starlab International GmbH. Starlab, bekannt für seine TipOne-Pipettenspitzen, die während der Corona-Pandemie maßgeblich zur Aufrechterhaltung der PCR-Testkapazitäten beitrugen, hat den Kreislauf von der Entstehung bis zur Wiederverwertung jahrelang konzipiert und schrittweise umgesetzt. Die besondere Herausforderung dabei: Laborkunststoffe müssen höchste Qualitäts- und Reinheitsstandards erfüllen. Das Unternehmen hat es geschafft, diese Anforderungen mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu vereinen.
10 Jahre Arbeit: Von der Entstehung zur Nutzung
Durch die Einführung des sterilen Nachfüllsystems 2015 fügte Starlab einen weiteren wichtigen Baustein zu seiner Nachhaltigkeitsstrategie hinzu. Ein spezielles Design gewährleistet die hohen Sterilitätsanforderungen im Labor jederzeit einzuhalten. „Die Akzeptanz bei unseren Kunden war von Anfang an höher als die Skepsis. In Wissenschaft und Forschung gibt es Mut und Wille, nachhaltiger zu werden", erklärt Ambos. „Labore sind durchaus bereit, neue Wege zu gehen – wenn die Qualität stimmt und wenn die Forschungsarbeit darunter nicht leidet."
Vom Abfall zur Sammlung: Zahl der Labore steigt deutlich
Der 2020 eingeführte Starlab Recycling-Service bildet das Verbindungsglied im Wertstoffkreislauf. Bei dem Service, den Starlab bereits in Deutschland, Österreich, Frankreich und Großbritannien etabliert hat, sammeln Labore systematisch ihre TipOne-Kunststoffabfälle. „Die Anzahl der teilnehmenden Laboreinrichtungen ist 2024 auf über 1.670 gestiegen – eine Verdreifachung gegenüber 2022", berichtet Dr. Lennart Walter, Projektleiter TipOne Recycling bei Starlab.
Von der Aufbereitung zum neuen Wertstoff
Das gesammelte TipOne Polypropylen (PP)-Material wird zu hochwertigem Rezyklat verarbeitet. „Durch die konsequente Verwendung von PP in unserem TipOne-System ist eine direkte und effiziente Aufbereitung zu neuwertigem PP-Material möglich. Allein in diesem Jahr haben wir die Marke von 100 Tonnen recyceltem Mahlgut überschritten", so Walter. Seit Beginn des Jahres wird das Mahlgut zum ersten Mal zur Herstellung von TipOne Racks genutzt. Damit schließt sich der Wertstoffkreislauf – recyceltes Material aus den Laboren kehrt in Form neuer Racks dorthin zurück.
Beschlossenes NKWS will Primärrohstoffverbrauch senken
Das Timing für diesen Meilenstein könnte nicht besser sein: Erst am 4. Dezember 2024 hat die Bundesregierung die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet, die auf die Senkung des Primärrohstoffverbrauchs und das Schließen von Stoffkreisläufen abzielt. „Unsere Kunden wollen wissen, was mit dem von ihnen gesammeltem Kunststoff geschieht", erklärt Ambos. „Unser System ermöglicht einen vollständig transparenten Kreislauf – vom Rohstoff über die Nutzung bis zum Recycling und zur Wiederverwertung. Dies ist unser Beitrag zu einer nachhaltigeren und krisenfesteren Wirtschaft."
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