BIOTECH AUSTRIA fordert bessere Rahmenbedingungen für die Zukunftsbranche Biotechnologie
Vorschläge setzen Impulse für Forschung, Infrastruktur und Investments in Österreich
Die Biotechnologie spielt nicht nur eine zentrale Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Energie und Umwelt, sondern bietet auch großes wirtschaftliches Potenzial. Mit über 1.000 Unternehmen und 60.000 hochqualifizierten Arbeitsplätzen sowie einem Anteil von 7% am BIP ist die Branche eine tragende Säule der österreichischen Wirtschaft.
Mitglieder einer Strategie-Taskforce, vertreten durch mehrere Biotechnologieunternehmen und Stakeholder der Branche, haben daher ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um fokussiert auf die Bedürfnisse und Potenziale hinzuweisen.
Das Maßnahmenpaket umfasst mehrere Hauptstrategien:
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Erleichterung von Biotech-Investitionen: Die Biotechnologiebranche bietet eine attraktive Möglichkeit zur Diversifikation von Anlageportfolios und zur Absicherung gegen wirtschaftliche Schwankungen. Die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen wie beispielsweise in Frankreich, Großbritannien und den USA, die solche Investments auch für Versicherungen und institutionelle Anleger ermöglichen, wäre ein erster Schritt, um auch in Österreich mehr Kapital für die Biotechnologiebranche zur Verfügung zu stellen. Ein großes Potenzial für Investitionen bieten private Pensionsversicherungen, denen es ermöglicht werden sollte, bis zu 5 % ihres Vermögens in innovative, nicht börsennotierte Unternehmen zu investieren.
Schaffung steuerlicher Anreize für Eigenkapitalinvestitionen in Biotech- bzw. High-Tech-Unternehmen: Um das Volumen und die Anzahl der Eigenkapitalinvestitionen zu steigern, sollen steuerliche Anreize weiterentwickelt werden. Dabei sollten bewährte Ansätze aus dem Ausland adaptiert werden, wie z.B. in den USA, wo Investitionen in Start-Ups nach einer Haltefrist bis zu 100 % von der Kapitalertragssteuer befreit sind.
Verbesserung der Infrastruktur: Die Verfügbarkeit moderner, flexibler und erschwinglicher Laborräume, angepasst an das dynamische Wachstum von Biotech-Start-ups und Scale-ups, ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche. Das Maßnahmenpaket fordert eine enge Kooperation zwischen Standortagenturen, Vermietern und Biotech-Unternehmen, um kurzfristigen Bedarf an hochqualitativer Infrastruktur zu decken.
Weitere Forderungen des Maßnahmenpakets umfassen die Optimierung der FlexCo-Gesetzgebung, die verbesserte Umsetzung von Grundlagenforschung in die unternehmerische Forschung sowie die Stärkung der Forschungsförderung im Bereich Life Sciences.
Peter Llewellyn-Davies, Präsident von BIOTECH AUSTRIA, erklärte: „Die Biotechnologie ist eine der sich am schnellsten entwickelnden Zukunftsbranchen und ein zentraler Motor für Innovation, Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Österreich. Mit jährlichen F&E-Ausgaben von 1,27 Milliarden Euro und der Tatsache, dass die Hälfte aller neuen Arzneimittel auf biotechnologische Innovationen zurückgeht, ist das Wertschöpfungspotenzial der Branche enorm. Österreich kann durch gezielte Investitionen und eine konsequente Förderung der Branche einen entscheidenden Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen leisten – und gleichzeitig als Wirtschaftsstandort profitieren. Um dieses Potenzial allerdings voll ausschöpfen zu können, bedarf es gezielter Maßnahmen, die von der Politik entschlossen unterstützt werden müssen.“
BIOTECH AUSTRIA arbeitet seit seiner Gründung 2020 als Interessensvertretung der österreichischen Biotechnologiebranche daran, die Rahmenbedingungen für die Branche zu verbessern. Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen für die Jahre 2025 bis 2027 setzt BIOTECH AUSTRIA klare Impulse, um Innovationen zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Biotechnologie nachhaltig zu steigern.