Chemische Industrie zu Medikamentenengpässen: Ende der Billigstpreispolitik notwendig
Anreize für „Arzneimittel Made in EU“ nötig
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„Wenn wir wieder mehr Medikamente in Österreich und Europa produzieren wollen, brauchen wir faire Preise für hochwertige Arzneimittel und ein Ende der Billigstpreispolitik. Auf Dauer werden nur wirtschaftlich tragfähige Standorte die Versorgung sichern können. Wir müssen nun rasch gegensteuern, damit weiter zunehmende Lieferengpässe verhindert werden“, erläutert Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreich (FCIO), der auch die produzierende Pharmaindustrie vertritt.
Förderungen als Ergänzung wichtig, zusätzliche Bürokratie kontraproduktiv
Finanzielle Förderungen zur Stärkung der Erforschung und Herstellung von Arzneimitteln sind begrüßenswert und wichtig für den heimischen Pharmastandort – alleine sind sie jedoch nicht ausreichend, um die Produktion in Österreich zu halten, geschweige denn zurückzuholen. „Die Politik muss endlich erkennen, dass Erstattungs- und Standortpolitik Hand in Hand gehen müssen. Nur mit einem abgestimmten Gesamtkonzept kann es gelingen, den Trend zur Produktionsverlagerung nach Asien wieder umzukehren“, so Hofinger.
Als positiver Nebeneffekt würden zusätzlich zur besseren Versorgung heimische Wertschöpfung und viele hochwertige Arbeitsplätze entstehen. Als völlig kontraproduktiv hingegen sieht der FCIO neue bürokratische Hürden für die pharmazeutische Industrie, welche bereits jetzt strenge Vorgaben für ihre Lieferfähigkeit einhalten muss. „Wie eine weitere Zulassungshürde für Pharmaunternehmen Engpässe beseitigen soll, können wir beim besten Willen nicht nachvollziehen“, hält Hofinger dazu fest und appelliert daran, praxistaugliche Lösungen in den Vordergrund zu stellen.
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