Schützen Bodenbakterien vor schlechtriechender Wäsche?
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Wenn wir aus gutem Grund die Waschmaschine bei niedrigen Temperaturen laufen lassen, spart das zunächst Strom. Doch leider gibt es auch Nachteile: Immer mehr Waschmaschinen entwickeln schlechte Gerüche, die sich auch an den frisch gewaschenen Textilien bemerkbar machen. Grund dafür sind vor allem Bakterien, die in der Waschmaschine bei Temperaturen bei etwa 30 Grad ideale Bedingungen vorfinden. Wurden diese Bakterien früher durch regelmäßige Waschgängen mit 60 oder gar 90 Grad sicher abgetötet, überleben die meisten heute die Waschprozedur und sorgen für müffelnde Wäsche. Forschende der AG „Hygiene und Mikrobiologie“ an der Hochschule Rhein-Waal sind diesem Phänomen auf die Spur gekommen und haben bei vergleichenden Untersuchungen von Haushalten mit und ohne Geruchsproblemen bei der Wäsche Erstaunliches herausgefunden: Während prinzipiell alle Waschmaschinen geruchsbildende Keime beherbergten, fanden sich vor allem in den Haushalten ohne Probleme mit Wäschegeruch in den Geräten vermehrt Bodenbakterien wie Rhizobien.
„Diese Bakteriengattungen haben wir schon früher aus Waschmaschinen isoliert“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Dirk Bockmühl, „und waren immer etwas erstaunt, diese Mikroorganismen, die ansonsten vor allem im Wurzelbereich von Pflanzen vorkommen und dort den Stickstoffaustausch regulieren, in Haushaltsgeräten zu finden. Was genau diese Bakterien in den Waschmaschinenbiofilmen für eine Funktion hatten, blieb jedoch unklar.“ In der aktuellen Studie, die kürzlich auch in der Fachzeitschrift „Microorganisms“ veröffentlicht wurde, konnte diesen Organismen nun eine mögliche schützende Wirkung vor Wäschegeruch nachgewiesen werden. „Das könnte bedeuten,“ so Bockmühl, „dass schlechte Gerüche in der Waschmaschine nicht nur auf das Vorkommen geruchsbildender Bakterien zurückzuführen sind, sondern vor allem auf die Abwesenheit schützender Bodenbakterien. Wenn wir dieses Phänomen nutzen können, wäre es damit in Zukunft möglich, Wäschegeruch biologisch zu verhindern.“
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