Spin-offs wollen eine direkt wirkende RNA-basierte Therapie gegen das BK-Virus entwickeln

AiCuris und Hybridize Therapeutics schließen weltweite Lizenzvereinbarung in Höhe von bis zu EUR 100 Millionen

14.02.2022 - Niederlande

AiCuris Anti-infective Cures AG (AiCuris) und Hybridize Therapeutics (Hybridize) gaben den Abschluss einer weltweiten Lizenzvereinbarung für das BK-Virus-(BKV)-Programm von Hybridize bekannt. Das lizenzierte Programm basiert auf einem neuartigen, von Hybridize entwickelten RNA-basierten Therapieansatz.

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Symbolbild

Im Rahmen der Vereinbarung erhält AiCuris die Exklusivrechte für die Entwicklung und Vermarktung des BKV-Programms von Hybridize, wobei der Schwerpunkt auf der Behandlung von BK-Virus-vermittelten Nephropathien bei Nierentransplantationspatienten liegt. Hybridize erhält eine Vorabzahlung und weitere Meilensteinzahlungen von insgesamt bis zu EUR 100 Millionen, die von einem erfolgreichen Erreichen bestimmter Entwicklungs-, Zulassungs- und Vermarktungsziele abhängen. Darüber hinaus hat Hybridize Anspruch auf Lizenzgebühren auf den Nettoumsatz. Hybridize und AiCuris werden bei der weiteren Entwicklung der gegen BKV gerichteten Therapie bis zum Beginn der klinischen Studien, der innerhalb von zwei Jahren erwartet wird, zusammenarbeiten.

"Wir freuen uns sehr über den Erwerb der Rechte an diesem spannenden RNA-basierten Antisense-Ansatz gegen BKV-Infektionen, der unsere Antiinfektiva-Pipeline weiter stärkt und auf unserer starken Erfolgsbilanz auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten bei Transplantationspatienten aufbaut", sagte Dr. Holger Zimmermann, CEO von AiCuris. "Nach der Zulassung von PREVYMIS®, das an MSD zur Prävention von Cytomegalovirus (CMV)-Infektionen bei Knochenmarktransplantationen lizenziert wurde, und Pritelivir, das sich in Phase 3 der Entwicklung zur Behandlung von Aciclovir-resistenten mukokutanen HSV-Infektionen bei immungeschwächten Patienten befindet, ist dieser gegen BKV-gerichtete RNA-basierte Therapieansatz unser drittes Projekt im Bereich der Transplantationsmedizin."

"Die BKV-Infektion ist eine der häufigsten Virusinfektionen bei nierentransplantierten Patienten. Dennoch gibt es keine zugelassenen Therapien, um sie zu bekämpfen", fuhr er fort. "Das BK-Virus ist schwer zu bekämpfen, da es mit herkömmlichen Ansätzen wie klassischen Enzyminhibitoren nicht behandelbar ist. Wir glauben, dass Antisense-Oligonukleotide einen vielversprechenden neuen Ansatz zur Blockierung der BKV-Replikation darstellen. Wenn sich dieser Ansatz als sicher und wirksam erweist, könnte er die Transplantationsmedizin grundlegend verändern und Nierentransplantationspatienten vor Transplantatabstoßung und Organverlust durch BKV bewahren."

Das RNA-basierte Programm von Hybridize zielt auf ein Protein ab, das für die virale Replikation entscheidend ist, indem es den Spleißprozess (das Herausschneiden der funktionslosen Abschnitte) der proteincodierenden mRNA moduliert und so deren Synthese und damit die Replikation des Virus verhindert. Das Hybridize-Programm ist vermutlich das einzige direkt wirkende antivirale Therapeutikum in der Entwicklung, das intrazellulär wirkt und somit die Nierenzellen von innen heraus schützt. In mehreren wissenschaftlichen Arbeiten wurde zudem bereits die Wirksamkeit von Antisense-Oligonukleotiden als Inhibitoren der in vitro Hepatitis-B-Virusreplikation beschrieben.

"Die heutige Ankündigung ist ein wichtiger Meilenstein und eine wertvolle Bestätigung für unsere innovative RNA-Plattformtechnologie. Sie zeugt von der wissenschaftlichen Kreativität des Leiden University Medical Centers (LUMC) und der herausragenden Leistung unseres Teams, das dieses Programm bis zu diesem Stadium vorangetrieben hat", sagte Eline van Beest, CEO von Hybridize Therapeutics. "Wir sind davon überzeugt, dass AiCuris mit seiner Kompetenz in der Entwicklung von Antiinfektiva-Therapien und mit seiner umfassenden und bewährten Erfahrung, Arzneimittelkandidaten durch die klinische Entwicklung und auf den Markt zu bringen, der perfekte Partner ist, um unser RNA-basiertes BKV-Programm in die Klinik zu bringen. Wir freuen uns sehr darauf, zusammen mit dem AiCuris-Team die Entwicklung dieses vielversprechenden Programms zu beschleunigen, um es Patienten, die an BKV-assoziierter Nephropathie leiden, so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. Außerdem werden die Vorab- und Meilensteinzahlungen unsere Schlagkraft erheblich erhöhen und es uns ermöglichen, unsere firmeneigene Pipeline um eine Reihe von noch nicht veröffentlichten RNA-Therapien zu erweitern."

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