Omikron bereitet Sorgen - doch erkennen gängige Schnelltests eine Corona-Infektion damit überhaupt
Erste Untersuchungen aus Deutschland liegen vor
(dpa) Die meisten der in Deutschland angebotenen Corona-Schnelltests sind nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante geeignet. Davon sei «auf der Grundlage der aktuellen Datenlage auszugehen», schreibt das PEI auf seiner Internetseite.
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Bis Mitte Dezember hätten insgesamt 245 verschiedene sogenannte Antigentests ein allgemeines Prüfverfahren durch ein PEI-Labor durchlaufen, 199 hätten die Untersuchung bestanden. Von diesen 199 könnten wiederum die allermeisten eine Omikron-Infektion nachweisen. Der Grund: Die große Mehrheit der in Deutschland angebotenen Tests schlage auf ein Protein des Virus an, dass von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei.
Das PEI schränkt aber ein: «Für eine endgültige, qualitative und quantitative Aussage sind allerdings weitere Untersuchungen, insbesondere Vergleichsstudien mit Proben von Omikron-infizierten Personen erforderlich.»
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte zuvor mitgeteilt, dass vorläufige Daten einer Studie mit Lebendviren von Patienten darauf hindeuteten, «dass Antigentests die Omikron-Variante erkennen, aber möglicherweise eine verringerte Sensitivität aufweisen.» Eine verringerte Sensitivität bedeutet, dass weniger Infektionen tatsächlich erkannt werden.
Die FDA betonte dabei, dass die Untersuchungen weitergingen und noch kein abschließendes Ergebnis vorliege. Die Behörde verwies außerdem darauf, dass es bereits Untersuchungen mit Proben gegeben habe, die durch Erhitzung unschädlich gemacht wurden. Bei dieser Studie hätten die Schnelltests Omikron mit ähnlicher Leistung erkannt wie andere Varianten. Versuche mit Lebendviren seien aber die beste Option, um die Eignung von Tests bestimmen zu können.
Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main, verwies auf einen Preprint zu einer Studie aus Genf, welche die Sensitivität von Schnelltests bei der Omikronvariante untersucht hat. Es seien gängige Antigenschnelltests verglichen worden. «Prinzipiell waren alle untersuchten Antigentests in der Lage, die Omikron Variante zu detektieren. Einige der Tests schnitten jedoch bei der Omikron-Variante etwas schlechter ab.»
Ein Grund für das schlechtere Ergebnis könnte sein, dass Mutationen im sogenannten Nukleokapsid des Virus den Antigenschnelltest beeinflussen, sagte Ciesek der Deutschen Presse-Agentur. «Einschränkend ist zu sagen, dass diese Studie mit kultivierten Viren aus dem Labor durchgeführt wurde und nicht mit Abstrichen von Patienten». Inwieweit diese Ergebnisse also übertragbar sind, sei derzeit noch unklar.
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