NanoStruct gewinnt Finale im Businessplan Wettbewerb Nordbayern

BayStartUP prämiert Siegerteams aus Würzburg, Erlangen und Bayreuth

26.07.2021 - Deutschland

Das Würzburger Startup NanoStruct erkennt mit seiner Lösung selbst kleine Bestandteile von Molekülen. Damit überzeugt das Gründerteam nun im Finale des Businessplan Wettbewerb Nordbayern von BayStartUP und gewinnt den ersten Platz. Mit der Technologie lassen sich beispielsweise in Medikamenten kleinste Stoffmengen präzise und reproduzierbar bestimmen. Platz 2 geht an BD-4 aus Erlangen. Das Startup entwickelt und vertreibt eine patentierte Desinfektionstechnologie für Zahnärzte, die u. a. bei Wurzelkanalbehandlungen zum Einsatz kommt. inContAlert aus Bayreuth belegt mit einem Wearable für Inkontinenzpatienten den dritten Platz. Ein Sensor überwacht hier den Blasenfüllstand und sendet rechtzeitig z. B. via Smartphone einen diskreten Alarm an die Patienten. Die Sieger erhalten Prämien in Höhe von insgesamt 22.500 Euro. BayStartUP kürte die Gewinner-Startups gemeinsam mit der LfA Förderbank Bayern im Rahmen eines exklusiven Prämierungsevents in Nürnberg.

(c) BayStartUP - Daniel Karmann

1. Platz NanoStruct - Dr. Henriette Maaß

Bereits in den ersten beiden Phasen im Businessplan Wettbewerb Nordbayern 2021 kamen viele Gründerteams aus dem Bereich Life Science. Dieses Bild setzt sich nun auch im Finale fort: „Die Sieger arbeiten an neuen Technologien für den Gesundheitssektor und die Biotechnologie. Dass sie alle Lösungen aus dem Life-Science-Bereich entwickeln, verdeutlicht die Stärken der nordbayerischen Forschungslandschaft – und das in verschiedenen Regionen“, sagt Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP.

Rund 120 Gründer nahmen in der Saison 2021 am Wettbewerb teil. Ziel des Angebots ist es, sie mit Businessplanning-Know-how und umfangreichem Feedback zu ihren Plänen auf die Investorenansprache und den Markteintritt vorzubereiten. Andreas Burkovski, Geschäftsführer von BD-4, sagt: „BayStartUP hat uns hervorragend unterstützt, ein tragfähiges Geschäftskonzept für einen erfolgreichen Technologietransfer zu entwickeln. Das Feedback der Juroren hat uns geholfen, Schwachpunkte zu identifizieren und zu adressieren!“

Dr. Otto Beierl, Vorsitzender des Vorstands der LfA Förderbank Bayern, sagt als Sponsoring-Partner des Wettbewerbs: „Den Gewinnern des Businessplan Wettbewerb Nordbayern gratuliere ich zu ihren großartigen Ideen. Mit ihrem Mut und Engagement gestalten Sie in wichtigen Zukunftsfeldern für unsere Gesellschaft aktiv die Zukunft der bayerischen Wirtschaft. Damit der Start gelingt, braucht es natürlich auch die passende Finanzierung. Gerade auch in herausfordernden Zeiten unterstützt die LfA Gründer nachhaltig mit weiter optimierten und speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Förderkrediten, Risikoübernahmen und Venture Capital.“

Die Sieger im Überblick

1. Platz: NanoStruct GmbH aus Würzburg: NanoStruct produziert und vermarktet innovative Biosensoren für das Analyseverfahren „SERS“ (surface-enhanced Raman spectroscopy), um dessen industrielle Anwendung zu etablieren. SERS erlaubt es, kleinste Rückstände bestimmter Substanzen, wie etwa Schadstoffe, Sprengstoffe oder Viren, eindeutig zu identifizieren. Die NanoStruct Biosensoren basieren auf hochpräzisen Nanostrukturen, die aufgrund ihrer Genauigkeit eine bisher nicht erreichbare Verlässlichkeit des Verfahrens versprechen. Damit soll ein jahrzehntelanges Problem von SERS gelöst werden, um eine höhere Effizienz des Analyseprozesses zu erreichen. Anwendung findet die Methode u. a. in der Medikamentenentwicklung oder im Sicherheitsbereich für die Identifizierung von illegalen und gefährlichen Substanzen. 

2. Platz: BD-4 Gmbh i.Gr. aus Erlangen:
BD-4 entwickelt und vertreibt eine patentierte Desinfektionstechnologie für Zahnärzte. Mittels einer speziellen Beschichtungstechnik werden die elektrochemischen Eigenschaften Bor-dotierter Diamantelektroden für den Zahnarzt nutzbar. Das System kommt insbesondere bei Wurzelkanalbehandlungen und Implantaten zum Einsatz und führt zu höherer Behandlungssicherheit sowie geringeren Revisionsraten. Neben einem Grundgerät gibt es anwendungsspezifische Single-Use-Elektroden, deren Wirksamkeit präklinisch belegt ist. 

3. Platz: inContAlert aus Bayreuth: inContAlert ist ein Wearable zum Überwachen des Blasenfüllstands, das Inkontinenzpatienten dabei hilft, wieder ein unbeschwertes Leben zu führen. Der nicht-invasive Sensor ermittelt den Füllstand, meldet dies an Smartphone oder Smartwatch und verhindert so unkontrollierten Urinverlust. Damit können Patienten den Hilfsmittelverbrauch (z. B. Katheter, Windeln) und vor allem Folgeschäden (u. a. an den Nieren) reduzieren. Dies senkt die Kosten insbesondere auf Seiten von Krankenhäusern und -kassen und unterstützt Betroffene dabei, ihre Lebensqualität wesentlich zu steigern.

Außerdem waren folgende Startups im Finale nominiert: 

  • CADO Medical Solutions aus Erlangen entwickelt ein Produkt zur Beseitigung von Blockaden in Blasenkathetern bei pflegebedürftigen Patienten. Das CADO-System kommt direkt am Krankenbett zum Einsatz und löst bisherige zeit- und kostenintensive Transporte sowie Katheterwechsel in Kliniken und Praxen bei Urinstau ab.
  • logfive GmbH aus Bad Windsheim entwickelt eine Alternative zu bisherigen Desinfektionsgeräten für Medizinprodukte, die keine Sterilisation erfordern. Ihre Lösung dekontaminiert in nur fünf Minuten sicher und materialschonend medizinische Instrumente und Produkte wie z.B. Masken mittels Kaltplasmatechnologie.
  • Magnetic Water Cleaning aus Erlangen reinigt Wasser von Verunreinigungen wie Erdöl oder Nanoplastik. Dafür nutzt das Startup superparamagnetische Nanopartikel, die sich mit den Schadstoffen verbinden und diese aus dem Wasser entfernen.
  • NeoPrediX AG aus Regensburg entwickelt medizintechnische Software, die Entscheidungsträger aus Geburtshilfe und Neonatologie bei der Patientenversorgung unterstützt. Das Startup setzt dafür auf intelligente Algorithmen und digitale Gesundheitslösungen, die auf medizinischen Daten und langjähriger akademischer sowie wissenschaftlicher Forschung basieren.
  • PCB Arts GmbH aus Fürth schließt die Lücke zwischen Individualentwicklung und Standardprodukt für Edge-AI-Softwareentwickler. Ihr modulares Baukastensystem „MULE“ kann direkt am Ort des Use

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