Neue Strategie zur Naturstoffbiosynthese
Enzym-Prototyp für die Bildung ökologisch und pharmazeutisch wichtiger Tropon-Naturstoffe entdeckt
Mikroorganismen produzieren Naturstoffe zum Beispiel als krankmachende Virulenzfaktoren oder als Abwehrstoffe gegen Fressfeinde und Konkurrenten. Ein Team um Dr. Robin Teufel und Erstautorin Ying Duan vom Institut für Biologie II der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg entdeckten nun zusammen mit Forschenden der Universität Bonn ein neuartiges Enzym, welches für die Produktion sogenannter Tropon-Naturstoffe in Bakterien ausschlaggebend ist. Ihre Ergebnisse stellen die Forschenden in der aktuellen Ausgabe des Journal of the American Chemical Society vor.

Manche Bakterien produzieren Verbindungen, die Korallen möglicherweise vor Krankheitserregern schützen können.
pixabay.com
Bisher unbekannter Enzymtyp
In der Erde und im Meer vorkommende Bakterien produzieren Tropon-Naturstoffe unter anderem dann, wenn sie symbiotisch mit Pflanzen, Algen oder niederen Tieren interagieren, zum Beispiel als vermutete Schutzstoffe gegen mikrobielle Krankheitserreger in Korallen und Schwämmen. Die Freiburger Forschenden untersuchten nun, wie die symbiotischen Bakterien diese bioaktiven Wirkstoffe herstellen. Teufel und sein Team konnten dabei einen völlig neuartigen Enzymtyp entdecken, der für die Herstellung dieser bakteriellen Tropone essentiell ist.
Zwischenverbindung in der Tropon-Biosynthese
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass dieses Enzym Sauerstoff auf eine bisher unbekannte Weise aktiviert und in eine chemische Vorläuferverbindung einbaut. Dabei wird das Grundgerüst der Tropone erzeugt. Mittels chemischer und biochemischer Methoden konnten die Forschenden die Funktionen dieses Enzyms genauer untersuchen und dadurch neuartige Zwischenverbindungen in der Tropon-Biosynthese aufklären. „Uns gelang ein entscheidender Schritt, um die biologische Herstellung dieser bedeutsamen Verbindungen besser zu verstehen“, erklärt Teufel. „Diese Erkenntnisse können als Grundlage dienen, bestimmte Krankheitserreger zukünftig besser zu bekämpfen oder neuartige Tropon-Verbindungen mittels biotechnologischer Methoden zu gewinnen.“
Originalveröffentlichung
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.