Kieler Start-up osteolabs erhält Großauftrag
Im Rahmen einer umfangreichen Forschungskollaboration wird der medizinische Dienst einer großen europäischen Armee den osteolabs-Test in einem ca. 3-jährigen Zeitraum einsetzen. Ziel der über 1.000 Untersuchungen mit einem Listenpreis von knapp 300.000 Euro ist es, an weiblichen Armeeangehörigen den Zusammenhang von hohem Kalziumverlust, intensiver sportlicher Aktivität und Knochenbrüchen zu untersuchen.
Anlässlich der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten der Firma in Kiel im Beisein des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministers äußerte sich Geschäftsführer Dr. Stefan Kloth „Wir sind hocherfreut über die Firmenentwicklungen in den letzten Monaten seit Abschluss unserer ersten Finanzierungsrunde im Sommer 2019. Neben den ersten Vertriebsvereinbarungen mit führenden Partnern in Deutschland und der Türkei ist das gemeinsame Projekt zusammen mit Großauftrag des medizinischen Dienstes einer großen europäischen Armee eine hervorragende Anerkennung des Potentials unseres neuartigen Testverfahrens, bei dem wir schon auf die Ergebnisse sehr gespannt sind.“
Prof. Dr. Anton Eisenhauer, Erfinder des Verfahrens und zugleich Wissenschaftler am GEOMAR in Kiel, kommentierte: „Ein Ungleichgewicht in der Versorgung mit Kalzium kann schon frühzeitig und auch in jungen Jahren zu Knochenbrüchen führen. Unser Test kann feststellen, ob gesundheitsgefährdende Kalziumverluste bei weiblichen Armeeangehörigen schon frühzeitig erkannt werden können. Der osteolabs-Test ist das einzige uns bekannte Verfahren, welches dazu bisher in der Lage ist.“
Wie Wirtschafts- und Technologiemminister Dr. Bernd Buchholz sagte, sei osteolabs „ein wunderschönes Beispiel für erfolgreichen und kreativen Technologietransfer.“
Der Minister erinnerte daran, dass osteolabs als Projekt zur Früherkennung von Osteoporose aus dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung entstanden ist. Hintergrund seien Gemeinsamkeiten bei Korallen und Knochenschwund. Meeresforscher des GEOMAR hatten gemeinsam mit Medizinern des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK.SH) die Bestimmung von Kalzium–Isotopen im maritimen Bereich aus der Korallenforschung auf die medizinische Diagnostik von Osteoporose übertragen. Buchholz: „Und so wurde ein sehr schnelles, röntgenfreies Früherkennungverfahren für Osteoporose entwickelt.“
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