Impfung gegen lebensbedrohliche Bakterien-Invasion bei Leukämie
Neuer Therapieansatz verhindert im Mausmodell schwerwiegende Komplikationen nach einer Stammzelltransplantation
„Die Impfungen sind ein völlig neuer Ansatz, mit denen wir ein großes Risiko von Stammzelltransplantationen in den Griff bekommen könnten“, sagt Prof. Dr. Robert Zeiser, Leiter der Abteilung Tumorimmunologie der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Freiburg.
Aktive und passive Impfung wirken
Die Forscher verabreichten den Tieren einen medikamentösen Antikörper, der an die ins Blut eingedrungenen Bakterien bindet. So markiert, wurden die Bakterien schnell vom Immunsystem erkannt und gezielt zerstört. Eine gefährliche Abstoßungsreaktion blieb weitgehend aus, die für die Genesung wichtige Vielfalt der Bakterien im Darm wurde nicht angegriffen. „Der Einsatz der Antikörper könnte den bisher genutzten Antibiotika überlegen sein. So werden vor allem die Bakterien abgetötet, die in die Darmwand einwandern, ohne die Darmflora zu beschädigen“, sagt Zeiser. Eine solche Antikörpergabe wird auch als passive Impfung bezeichnet.
Auch eine aktive Impfung zeigte Erfolg. Dafür wurden den Tieren die bakteriellen Oberflächenproteine in niedriger Dosierung gespritzt. „Das Immunsystem lernt auf diese Weise, die Bakterien gezielt zu bekämpfen und die überschießende Reaktion bleibt aus“, so Zeiser. Dass die durch den Darm eingedrungenen Bakterien die lebensgefährliche Graft-versus-Host-Abwehrreaktion auslösen, hatten die Forscher in einer vorangegangenen Studie gezeigt. Bis entsprechende Impfungen bei Patienten eingesetzt werden können, wird es allerdings voraussichtlich noch einige Jahre dauern.
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