Der Wirkstoff Glyphosat und seine Verwendung
(dpa) Glyphosat ist ein sogenanntes Total-Herbizid, es wirkt auf alle grünen Pflanzen. Der Wirkstoff blockiert ein Enzym, das Pflanzen zur Herstellung lebenswichtiger Aminosäuren brauchen, das aber auch in Pilzen und Mikroorganismen vorkommt. Wo Glyphosat ausgebracht wird, wächst kein Gras mehr - auch kein Kraut, Strauch oder Moos. Ackerflächen können so vor oder kurz nach der Aussaat und nochmals nach der Ernte unkrautfrei gemacht werden. Auch von Firmen wie der Deutschen Bahn wird Glyphosat eingesetzt.
1996 brachten Firmen zudem gentechnisch hergestellte Nutzpflanzen auf den Markt, deren Wachstum nicht durch Glyphosat beeinträchtig wird. Damit lässt sich das Mittel auch auf bereits bepflanzten Feldern verwenden, um sie unkrautfrei zu halten. Im Jahr 2014 wurden einer Studie zufolge auf mehr als 90 Prozent der Mais-, Soja- und Baumwoll-Anbauflächen der USA solche gentechnisch veränderten Pflanzen verwendet. Entsprechend großflächig und in großen Mengen wurde Glyphosat eingesetzt. Eine Folge: Mehr als 40 «unerwünschte» Pflanzenarten entwickelten Resistenzen gegen das Herbizid und überwucherten wieder die Felder.
Der vom US-Konzern Monsanto entwickelte Wirkstoff wurde 1974 erstmals zugelassen. Im Jahr 2000 lief das Patent aus, seither werden glyphosathaltige Produkte auch von zahlreichen anderen Herstellern angeboten. Verkauft werden einer Studie aus dem Jahr 2016 zufolge jährlich mehr als 800.000 Tonnen solcher Mittel, in Deutschland sind es etwa 5000 Tonnen.
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