Merck ist startklar für profitables Wachstum

Ziele für 2018 erreicht

07.03.2019 - Deutschland

Merck hat das anspruchsvolle Geschäftsjahr 2018 erfolgreich gemeistert. Der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr, während das EBITDA pre deutlich zurückging – es wurde dabei stark durch Währungseffekte belastet, lag organisch jedoch nur leicht unter Vorjahr. Die Dividende will Merck stabil halten.

„2018 war für Merck ein Jahr des Übergangs und der Investitionen. Wir haben in einem dynamischen Marktumfeld ein solides Ergebnis erzielt und unsere selbst gesteckten finanziellen Ziele erreicht. Zugleich haben wir die strategische Neuausrichtung von Merck auf innovationsgetriebene Geschäfte weiter vorangetrieben. Durch den Verkauf von Consumer Health haben wir zudem unsere Verschuldung deutlich gesenkt. Unser Ziel für 2019 ist klar: Wir wollen bei den wichtigsten Kennzahlen, also bei Umsatz, EBITDA pre und EPS pre, wieder nachhaltig wachsen“, sagte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck.

Merck hat seinen Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2018 um 2,2 % auf 14,8 Mrd. € gesteigert (2017: 14,5 Mrd. €). Zum starken organischen Umsatzwachstum von 6,1 % trugen alle drei Unternehmensbereiche und alle Regionen bei. Dem stehen negative Währungseffekte in Höhe von –3,9 % gegenüber, verursacht insbesondere durch den im Vergleich zum Euro schwächeren US-Dollar sowie eine deutliche Abwertung lateinamerikanischer Währungen.

Das operative Ergebnis (EBIT) sank stark um –28,7 % auf 1,7 Mrd. € (2017: 2,4 Mrd. €); im Vorjahr hatte sich unter anderem der Gewinn aus der Veräußerung der Biosimilars-Geschäftsaktivitäten positiv ausgewirkt. Das EBITDA pre, die wichtigste Ertragskennzahl von Merck, ging um –10,5 % auf 3,8 Mrd. € zurück (2017: 4,2 Mrd. €). Negative Währungseffekte wirkten sich dabei mit –8,9 % auf das EBITDA pre aus, während es auf organischer Basis um –1,6 % zurückging. Das Konzernergebnis stieg insbesondere aufgrund des Gewinns aus dem Verkauf des Consumer-Health-Geschäfts um 29,5 % auf 3,4 Mrd. € (2017: 2,6 Mrd. €).

Das für die Höhe der Merck-Dividende maßgebliche Ergebnis je Aktie pre (EPS pre) sank 2018 um –13,9 % auf 5,10 € (2017: 5,92 €). Die Geschäftsleitung wird der Hauptversammlung am 26. April 2019 dennoch eine Dividendenzahlung in Vorjahreshöhe von 1,25 € je Aktie vorschlagen.

Merck erreichte seine Ziele für das Jahr 2018 hinsichtlich Umsatz, EBITDA pre und EPS pre.

Dank des Veräußerungserlöses aus dem Verkauf von Consumer Health hat Merck, trotz seiner weiterhin starken Investitionstätigkeit, seine Nettofinanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2018 um –3,4 Mrd. € auf 6,7 Mrd. € reduziert (2017: 10,1 Mrd. €). Zum Jahresende betrugen die Nettofinanzverbindlichkeiten des Unternehmens somit das 1,8-fache des EBITDA pre; damit hat Merck sein selbst gestecktes Ziel eines Verschuldungsgrades von unter 2 bis Ende 2018 erreicht.

4. Quartal: Alle drei Unternehmensbereiche tragen kräftiges organisches Umsatzwachstum

Im Schlussquartal 2018 wuchs der Konzernumsatz um 6,6 % auf 3,9 Mrd. € (Q4/2017: 3,6 Mrd. €). Dafür gab vor allem das kräftige, von allen drei Unternehmensbereichen getragene, organische Wachstum von 7,2 % den Ausschlag. Negative Währungseffekte wirkten sich indes im 4. Quartal mit –0,7 % auf den Umsatz aus.  Das EBITDA pre des Konzerns sank im 4. Quartal leicht um –1,3 % und lag bei 950 Mio. € (Q4/2017: 962 Mio. €). Dafür waren negative Währungseffekte in Höhe von –4,5 % verantwortlich, die das organische Wachstum des EBITDA pre von 3,2 % im 4. Quartal mehr als aufzehrten. Das Ergebnis je Aktie pre lag im Schlussquartal bei 1,22 € (Q4/2017: 1,25 €), ein Rückgang um –2,4 %.

Healthcare: Bavencio und Mavenclad tragen erheblich zum Wachstum bei

Der Unternehmensbereich Healthcare hat 2018 ein organisches Umsatzwachstum von 5,2 % erzielt. Negative Währungseffekte wirkten sich mit –4,3 % auf den Umsatz aus, der im Jahr 2018 um 0,9 % wuchs und bei 6,2 Mrd. € lag (2017: 6,2 Mrd. €).

Die beiden neuen Medikamente Mavenclad und Bavencio trugen 2018 signifikant zum organischen Wachstum bei. Die Umsätze mit dem immunonkologischen Medikament Bavencio stiegen 2018 auf 69 Mio. € (2017: 21 Mio. €). Mit Mavenclad zur oralen Kurzzeitbehandlung von schubförmiger Multipler Sklerose (MS) mit hoher Krankheitsaktivität erzielte Merck 2018 Umsätze von 90 Mio. € (2017: 5 Mio. €). Das Produkt wurde im August 2017 in Europa zugelassen; derzeit prüft zudem die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA einen Antrag auf Marktzulassung für Cladribin-Tabletten als potenzielle Behandlung für Patienten mit schubförmiger MS. Eine Entscheidung wird im 1. Halbjahr 2019 erwartet.

Rebif zur Behandlung rezidivierender Formen der MS verzeichnete 2018 einen organischen Umsatzrückgang von –6,5 % und erzielte nach Währungseffekten von –4,1 % Umsätze in Höhe von 1,4 Mrd. € (2017: 1,6 Mrd. €). Die Umsatzentwicklung des Krebsmedikaments Erbitux war organisch stabil. Nach negativen Währungseffekten in Höhe von –4,8 % gingen die Umsätze auf 816 Mio. € zurück (2017: 853 Mio. €). Gonal-f, das führende Medikament zur Behandlung von Unfruchtbarkeit, erzielte 2018 ein organisches Wachstum von 5,3 %. Nach Währungseffekten in Höhe von –4,8 % belief sich der Umsatz weltweit auf 708 Mio. € (2017: 704 Mio. €). Der Bereich General Medicine & Endokrinologie, in dem unter anderem Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes sowie Wachstumsstörungen vertrieben werden, erzielte ein organisches Wachstum von 5,8 %. Nach Berücksichtigung von Währungseffekten von –4,4 % betrugen die Umsatzerlöse 2,3 Mrd. € (2017: 2,3 Mrd. €).

Bereinigt um Abschreibungen, Wertminderungen, Wertaufholungen sowie sonstige Anpassungen ging das EBITDA pre von Healthcare im Geschäftsjahr 2018 um –12,2 % auf 1,6 Mrd. € (2017: 1,8 Mrd. €) zurück. Dabei wirkten sich negative Währungseffekte mit –10,7 % signifikant auf die Entwicklung der Kennzahl aus. Organisch ging das EBITDA pre von Healthcare um –1,6 % zurück; im Vorjahr hatten dabei unter anderem Meilensteinzahlungen für die Zulassung von Bavencio sowie Erträge aus der Abgeltung zukünftig fälliger Lizenzzahlungen für eine hohe Vergleichsbasis gesorgt.

Life Science wächst weiter schneller als der Markt

Der Unternehmensbereich Life Science wuchs 2018 beim Umsatz organisch um 8,8 %. Unter Berücksichtigung negativer Währungseffekte in Höhe von –3,6 % stiegen die Umsatzerlöse insgesamt um 5,2 % auf 6,2 Mrd. € (2017: 5,9 Mrd. €). Wie im Vorjahr trugen alle drei Geschäftseinheiten des Unternehmensbereichs positiv zum organischen Wachstum von Life Science bei. Die Synergieziele aus der Akquisition von Sigma-Aldrich in Höhe von jährlich 280 Mio. € erreichte Life Science planmäßig mit Abschluss des Jahres 2018 in vollem Umfang.

Die Geschäftseinheit Process Solutions, die Produkte und Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Arzneimittelherstellung anbietet, wuchs im Geschäftsjahr 2018 organisch um 14,8 %. Leicht gebremst durch negative Währungseffekte in Höhe von –3,5 %, erzielte Process Solutions Umsatzerlöse von 2,5 Mrd. € (Vorjahr: 2,2 Mrd. €). Die Geschäftseinheit Research Solutions, die Produkte und Dienstleistungen für pharmazeutische, biotechnologische und akademische Forschungseinrichtungen anbietet, erzielte ein moderates organisches Umsatzwachstum von 4,1 %, das durch negative Währungseffekte von –3,6 % nahezu kompensiert wurde. Die Umsatzerlöse von Research Solutions beliefen sich auf 2,0 Mrd. € (2017: 2,0 Mrd. €). Die Geschäftseinheit Applied Solutions erreichte 2018 mit ihrem breiten Angebot an Produkten für Forscher sowie wissenschaftliche und gewerbliche Labore ein starkes organisches Umsatzwachstum von 6,3 %, bei negativen Währungseffekten von –3,8 %. Die Umsatzerlöse der Geschäftseinheit lagen bei 1,6 Mrd. € (2017: 1,6 Mrd. €).

Life Science steigerte sein EBITDA pre im Jahr 2018 organisch um 7,0 %. Nach negativen Währungseinflüssen in Höhe von –3,9 % lag es im Berichtsjahr bei 1,8 Mrd. € (2017: 1,8 Mrd. €).

Performance Materials punktet dank Halbleiter- und OLED-Materialien

Der Unternehmensbereich Performance Materials erzielte 2018 ein organisches Umsatzwachstum von 1,7 %, das jedoch von negativen Währungseffekten in Höhe von –3,4 % aufgezehrt wurde. Die Umsatzerlöse von Performance Materials gingen 2018 um –1,7 % zurück und lagen bei 2,4 Mrd. € (2017: 2,4 Mrd. €).

Die Geschäftseinheit Semiconductor Solutions, in der das Geschäft mit Materialien für die Halbleiterindustrie gebündelt ist, erzielte im Jahr 2018 wie erwartet ein starkes organisches Umsatzwachstum. Der erstmals für das Gesamtjahr ausgewiesene Umsatz von Semiconductor Solutions lag 2018 bei 596 Mio. €. Die Umsätze bei Surface Solutions blieben, unter anderem auf Grund einer international rückläufigen Nachfrage für Automobile, unter den Erwartungen und unter dem Vorjahreswert; sie lagen 2018 bei 476 Mio. €. Die Geschäftseinheit Display Solutions verzeichnete eine organisch leicht positive Umsatzentwicklung, die auch auf eine steigende Nachfrage im OLED-Bereich zurückzuführen war. Zudem profitierte das Geschäft mit Flüssigkristallen – vor allem im 2. Halbjahr 2018 – temporär von Projekten internationaler Panel-Hersteller in China zum Aufbau von Produktionskapazitäten. Der Umsatz von Display Solutions lag 2018 bei 1,3 Mrd. €.

Beim EBITDA pre verzeichnete der Unternehmensbereich einen Rückgang von –19,8 % auf 786 Mio. € (Vorjahr: 980 Mio. €). Dabei wirkten sich negative Währungseffekte in Höhe von –6,9 % belastend aus.

Merck erwartet für 2019 Wachstum von Umsatz und EBITDA pre

Für den Konzern erwartet Merck im Jahr 2019 ein moderates organisches Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund der Währungsentwicklung in mehreren Wachstumsmärkten sollte sich zudem ein leicht negativer Währungseffekt in Höhe von –1 % bis –2 % im Vergleich zum Vorjahr ergeben. Für das EBITDA pre rechnet das Unternehmen für 2019 mit einem starken organischen Anstieg im niedrigen prozentualen Zehnerbereich im Vergleich zum Vorjahr. Die erwartete Währungsentwicklung dürfte das EBITDA pre voraussichtlich mit –3 % bis –4 % gegenüber dem Vorjahr belasten.

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