Marie Heim-Vögtlin-Preis 2018: Sara Montagner entlockt den Mastzellen epigenetische Geheimnisse
© SNF / Fotograf: Severin Nowacki
Mastzellen gehören zu den weissen Blutzellen. Im Immunsystem übernehmen sie wichtige Aufgaben bei der Abwehr von Krankheitserregern, indem sie rasch Stoffe wie Histamin ausschütten. Fehlfunktionen können aber gesundheitliche Probleme verursachen, zum Beispiel wenn die Mastzellen überreagieren und dadurch allergische Symptome entstehen.
Einfluss der Epigenetik nachgewiesen
In den Jahren 2016 und 2017 hat Sara Montagner epigenetische Veränderungen in Mastzellen von Mäusen untersucht. Dabei handelt es sich um Veränderungen in der DNA, ohne dass deren Bausteine neu angeordnet werden. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen konnte Sara Montagner aufzeigen, wie das Fehlen von zwei bestimmten Enzymen (TET2 und DNMT3A) die Epigenetik von Mastzellen verändert. Sie beobachtete, dass ohne diese Enzyme Mastzellen abnormale Funktionen zeigten: gesteigerte Zellvermehrung und übermässige Ausschüttung von Stoffen, die Immunreaktionen auslösen. Ihre Forschung wies also einen grundlegenden Einfluss der Epigenetik auf die Physiologie von Mastzellen nach – und damit auf die Gesundheit.
Unterstützung durch den SNF
Diese Arbeit hat Sara Montagner während ihres Postdoktorats am Institut für Biomedizinische Forschung in Bellinzona ausgeführt – finanziert durch einen Marie Heim-Vögtlin-Beitrag des SNF. Die Unterstützung ermöglichte es ihr, sich sowohl ihrer Familie zu widmen als auch sich als Wissenschaftlerin zu profilieren. Die Resultate der Forschung veröffentlichte sie in zwei Zeitschriften. Seit Mai 2018 forscht Sara Montagner bei Novartis in Basel.
Den Marie Heim-Vögtlin-Preis in der Höhe von 25 000 Schweizer Franken wird sie am 29. November 2018 in Bellinzona erhalten, anlässlich einer Tagung der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie.
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