Mitwachsender Bioreaktor
Startup der Hochschule Mannheim erhält Innovationspreis 2018 der BioRegionen Deutschlands
C. Maercker
Das Team von AUCTEQ Biosystems, einem Gründungsprojekt der Hochschule Mannheim von Valentin Kramer, Frederik Gertz und Mentorin Prof. Dr. Karin Arregui, überzeugte die Jury mit seinem Konzept eines mitwachsenden Bioreaktors. Durch kontinuierliche Anpassung seiner Größe an zunehmende Zellkulturvolumen macht der ausdehnbare Bioreaktor nicht nur viele arbeitsintensive manuelle Schritte in der biopharmazeutischen Produktion redundant, sondern senkt auch das Kontaminationsrisiko und die Entsorgungskosten. Die Juroren beeindruckte besonders die potenzielle Reduktion von Kontaminationsrisiken im Zukunftsmarkt für Bioreaktoren.
„Mit dem Innovationspreis der BioRegionen Deutschlands zeichnen wir jedes Jahr herausragende Forschungsergebnisse in den Bereichen Biotechnologie und Lebenswissenschaften aus“, erklärt Dr. Hinrich Habeck, Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen, zu Beginn der Preisverleihung im Rahmen der Deutschen Biotechnologietage im Berliner Congress Centre (bcc) am Alexanderplatz. „Es war für die Juroren in diesem Jahr eine besondere Herausforderung, aus den vielen guten Einsendungen die Preisträger zu ermitteln.“
„Unser Gründungsprojekt erfuhr in den letzten Monaten große Resonanz. Im Herbst gewannen wir den Businessplan Wettbewerb CyberOne, konnten uns ein EXIST-Gründerstipendium sichern und erhielten den Karl-Völker-Preis, beim Mannheimer MEXI und beim Freiburger Start-ins-Land erreichten wir jeweils den zweiten Platz. Im Februar wurden wir in den Kreis der Top 50 Startups Deutschlands aufgenommen (fuergruender.de). Im März waren wir Finalisten der Konzeptphase des Science4Life Wettbewerbs und jetzt haben wir auch noch der Innovationpreis der Bioregionen bekommen. “ freut sich Valentin Kramer, der Erfinder des mitwachsenden Bioreaktors.
Als weiteres Projekt für den Innovationspreis wurde „GreenRelease for Plant Health“ von Dr. Felix Jakob und Prof. Dr. Ulrich Schwaneberg von der RWTH Aachen ausgezeichnet. Ihr Mikrogel-Container sorgt für längeren Verbleib von Schutzmitteln an Pflanzen und erlaubt dadurch reduzierten Einsatz von Pestiziden.
Der dritte Preisträger, Prof. Dr. Berend Isermann von der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, nutzt durch Gerinnungsprotease aktiviertes Protein C (aPC) zur ex vivo Behandlung von Transplantaten. Hierdurch wird die Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (GvHD) vermieden, eine unerwünschte Immunreaktion der im Spendermaterial enthaltenen Zellen bei Knochenmarks-Transplantationen.
„Der Innovationspreis der BioRegionen hat sich in den vergangen elf Jahren zu einem Schaufenster für die Leistungsfähigkeit und Vielfältigkeit der Biotechnologie entwickelt,“ meint Dr. André Domin, Geschäftsführer des Technologiepark Heidelberg, der im Jahr 2018 für die Ausrichtung des Wettbewerbs verantwortlich war. „Wir möchten die engagierte Arbeit der Forscher würdigen und zur kommerziellen Verwertung ermuntern.
Für Prof. Dr. Mathias Hafner, Prorektor für Forschung, „ist die Auszeichnung für AUCTEQ Biosystems der beste Beweis dafür, dass es eine gute Entscheidung war, das Thema Gründerkultur stärker als bisher üblich, in Forschung und Lehre zu integrieren“.
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