Biotest: 2009 bringt weiteres Wachstum

22.03.2010 - Deutschland

Die Biotest Gruppe hat die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2009 veröffentlicht. Der Anbieter von Plasmaproteinen und diagnostischen Erzeugnissen in der Mikrobiologie erzielte einen Umsatz von 440,2 Mio. €, was gegenüber dem Wert des Jahres 2008 (385,9 Mio. €) eine Steigerung um 14,1 % bedeutet. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) legte um 4,2 % von 59,0 Mio. € auf 61,5 Mio. € zu; das Vorsteuerergebnis (EBT) wuchs um 7,7 % auf 49,0 Mio. € (2008: 45,5 Mio. €). Damit übertraf Biotest bei Umsatz und Ergebnis die eigenen Zielmarken. Die Angaben beziehen sich auf die fortgeführten Geschäftsbereiche ohne die Aktivitäten in der Transfusions- und Transplantationsdiagnostik. Biotest hatte diese am 6. Januar 2010 an die Bio-Rad Laboratories, Inc. veräußert. Das operative Geschäft der Gruppe gliedert sich seitdem in die drei Segmente Plasmaproteine, Biotherapeutika und Mikrobiologisches Monitoring.

Im Kerngeschäft mit Plasmaproteinen setzte Biotest im vergangenen Jahr 390,1 Mio. € um, das sind 14,9 % mehr als im Jahr 2008 (339,5 Mio. €). Zu diesem Wachstum trug das Geschäft mit allen Produktgruppen bei.

Im Segment Mikrobiologisches Monitoring legte der Umsatz um 8,0 % auf 50,1 Mio. € (2008: 46,4 Mio. €) zu. Wie in den Vorjahren hat auch im Jahr 2009 die Beteiligungsgesellschaft heipha Dr. Müller GmbH wesentlich zu diesem Wachstum beigetragen.

Mit weiteren Zulassungen in internationalen Märkten, der Verbreiterung der Produktpalette durch neu- und weiterentwickelte Präparate sowie dem Ausbau der Kapazitäten hat Biotest im Jahr 2009 im Segment Plasmaproteine wichtige strategische Weiterentwicklungen erreicht. Im März erhielt Biotest die Genehmigung, die in einer neu installierten Anlage zur Feinreinigung von Immunglobulinen erzeugten Produkte in den Markt zu bringen. In der Herstellung steht Biotest seitdem eine auf vier Tonnen jährlich verdoppelte Kapazität zur Verfügung. Der Ausbau der Immunglobulin Produktion mit jährlicher Kapazität von 1,5 Tonnen am Sitz der US Tochtergesellschaft in Boca Raton ist planmäßig vorangeschritten. Im Dezember wurde die Produktionsanlage in Betrieb genommen.

Deutliche Fortschritte wurden in der Entwicklung der monoklonalen Antikörper im Segment Biotherapeutika erzielt. Mit dem Beginn einer Phase-I-Studie befindet sich seit 2009 auch BT-063, der dritte von drei monoklonalen Antikörpern aus der Biotest-Pipeline, in der klinischen Entwicklung. Für BT-061 und BT-062 liegen erste Hinweise auf eine klinische Wirksamkeit vor; sie haben sich in den bisherigen Untersuchungen als allgemein gut verträglich erwiesen. Biotest hat eine Studie der Phase II in Psoriasis (BT-061) begonnen und wird im laufenden Jahr zusätzliche Studien in Phase IIb in Rheumatoider Arthritis (BT-061) beziehungsweise in Phase I/IIa (BT-062) initiieren, um weitere Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit zu gewinnen. Eine verbreiterte Datenbasis wird den Wert der Projekte steigern. Dies gilt auch im Hinblick auf die Gespräche über eine Entwicklungs-Zusammenarbeit mit anderen Pharmaunternehmen für BT-061.

Die Nachfrage nach Plasmaproteinen stieg auch im Jahr 2009, die wesentlichen Wachstumstreiber - Ausweitung des Indikationsspektrums, höhere Dosierungen sowie die Erschließung zusätzlicher Märkte - sind weiterhin intakt. Allerdings sorgte ein gesteigertes Angebot an Plasma dafür, dass die Preise in einzelnen Segmenten nicht mehr stiegen beziehungsweise leicht nachgaben. Diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung von Biotest auch im Jahr 2010 fortsetzen. Dabei ist nicht auszuschließen, dass es in einzelnen Märkten zu signifikanten Rückgängen bei den Absatzpreisen kommt.

Die bisher vorliegenden Zahlen zur Geschäfts- und Ertragsentwicklung in den ersten Monaten des laufenden Jahres lassen für das Gesamtjahr eine weiterhin stabile bis positive Entwicklung erwarten. Der Vorstand rechnet für 2010 mit einem Umsatzzuwachs im niedrigen einstelligen Prozentbereich, das EBIT sollte dem Niveau des Jahres 2009 entsprechen. Erträge aus einem möglichen Lizenzvertrag oder einer Projektbeteiligung im Segment Biotherapeutika sind darin nicht berücksichtigt.

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