Freiburger Neurologe Andreas Harloff mit dem Hans- Georg Mertens-Preis für innovative, therapierelevante Forschung ausgezeichnet

Ursache eines Schlaganfalls kann zukünftig mit höherer Genauigkeit bestimmt werden:

02.02.2010 - Deutschland

Dr. Andreas Harloff, Privatdozent und Oberarzt an der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Freiburg, wurde mit dem Hans-Georg-Mertens-Preis ausgezeichnet. Der Preis wird von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Gesellschaft für Neurointensivmedizin und Notfallmedizin (DGNI) für innovative und therapierelevante Forschung in der Neurologischen Intensivmedizin und Allgemeinen Neurologie verliehen und ist mit Euro 5.000 dotiert. Dr. Andreas Harloff erhält den Preis für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Erforschung von Schlaganfallursachen.

andreasharloff

In der Laudatio hob der Präsident der DGNI, Prof. Dr. Stefan Schwab, vor allem die Veröffentlichung einer Studie des Preisträgers im New England Journal of Medicine hervor. Die Studie mit über 500 SchlaganfallpatientInnen zeigt, dass das bei etwa jedem vierten Menschen nachweisbare persistierende Foramen ovale, eine kleine Öffnung der Scheidewand zwischen den Herzvorhöfen, nicht wie bislang angenommen eine potenzielle Schlaganfallursache für nur jüngere Patientinnen und Patienten, sondern auch für über 55-Jährige darstellt.

Auch wurde der hohe innovative Charakter der Forschung mit Hilfe moderner Kernspintomographie zur dreidimensionalen Beurteilung der Hauptschlagader gewürdigt. Die Methode lässt erstmals erkennen, dass fortgeschrittene atherosklerotische Plaques der Aorta descendens (des absteigenden Teils der Hauptschlagader) Schlaganfälle auslösen können, wenn es in der Füllungsphase des Herzens zu einem Rückfluss von Blut in den Aortenbogen und somit in die zum Gehirn führenden Gefäße kommt.

Für Patientinnen und Patienten bedeuten die neuen Erkenntnisse, dass die Ursache eines Hirninfarktes mit höherer Genauigkeit als bisher bestimmt werden kann. Dies hat zur Folge, dass die medikamentöse Therapie der Betroffenen verbessert und das Risiko eines erneuten Schlaganfalls weiter reduziert werden kann.

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