Der Münchner Biotech Cluster ist einer der Gewinner im BMBF-Wettbewerb

Rund 100 Mio. € in den nächsten 5 Jahren für die „personalisierte Medizin“.

28.01.2010 - Deutschland

Die unabhängige Jury zum „Spitzencluster-Wettbewerb“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist zusammengetroffen und hat aus dem Kreis der 10 Finalisten die endgültigen Gewinner für diese Wettbewerbsrunde ausgewählt und bekanntgegeben. Einer der Gewinner ist der Münchner Antrag „m4 [mhoch4]– eine neue Dimension in der Medikamentenentwicklung“.

Mit dieser Fördermaßnahme erhält die Neuausrichtung der Münchner Biotechnologie- und Pharmaunternehmen auf das Zukunftsfeld „personalisierte Medizin“ einen gewaltigen Schub. Die „personalisierte Medizin“ hat das Potenzial, die heutigen Probleme und Herausforderungen bei der Medikamentenentwicklung zu überwinden. Durch individuelle Besonderheiten im Genom, also im Erbgut, variieren die Behandlungserfolge von Arzneien von Mensch zu Mensch ganz erheblich. Was den einen gesund macht, hat bei dem anderen keine Wirkung oder führt sogar zu gravierenden Nebenwirkungen. Diesen Mangel an Wirksamkeit und Sicherheit vieler heute am Markt befindlicher Medikamente will die personalisierte Medizin beheben, indem für bestimmte Patientengruppen „maßgeschneiderte Therapien“ entwickelt werden sollen. Auf der anderen Seite verspricht die personalisierte Medizin, den Prozess der Medikamentenentwicklung, der heute extrem hohe Kosten verursacht, sehr viel Zeit beansprucht und nur selten erfolgreich ist, effizienter und günstiger zu gestalten.

Mit Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums hatte die BioM Biotech Cluster Development GmbH vor etwa einem Jahr die Koordination des Münchner Wettbewerbsbeitrages übernommen. Biotechnologie- und Pharma-Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen und –institute der beiden Münchner Universitäten LMU und TUM und ihrer Universitätskliniken sowie des Helmholtz Zentrums München haben sich auf dieses gemeinsame Leitthema der „personalisierten Medizin“ eingeschworen.

Die vom BMBF bewilligte Fördersumme von rund 40 Mio. € wird mit einem mindestens gleich hohen Anteil an Eigenfinanzierung der beteiligten industriellen Partner zu einem Gesamtvolumen von 80 Mio. € aufgestockt. Das Land Bayern hat für den Erfolgsfall in diesem Wettbewerb weitere rund 14 Mio. € zugesagt, die für einen Ausbau des Clustermanagements, für Firmengründungen sowie für eine Zwischenfinanzierung besonders erfolgversprechender Projekte gedacht sind. Hierbei sind die Mittel des bayerischen Staates zum Teil als Sockel für einen speziellen Fonds gedacht, in den weitere Finanzmittel von Investoren integriert werden sollen. Das Gesamtvolumen des Münchner Vorhabens beläuft sich damit also zum jetzigen Zeitpunkt auf fast 100 Mio. €.

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