QIAGEN übernimmt ESE GmbH

13.01.2010 - Deutschland

QIAGEN N.V. hat die Übernahme der ESE GmbH bekannt gegeben. Das im Privatbesitz befindliche Unternehmen ist auf die Entwicklung und Herstellung von optischen Messsystemen auf UV- und Fluoreszenzbasis spezialisiert. Die ESE GmbH ist in Stockach am Bodensee ansässig. Die Transaktion hat ein Volumen von bis zu 19 Millionen US$ in bar.

ESE gilt als ein Vorreiter bei der Entwicklung und Herstellung von optischen Messsystemen für medizinische und industrielle Anwendungen. In den Systemen kommt eine einzigartige, leistungsfähige und prämierte Fluoreszenz-Detektionstechnologie zum Einsatz, die in kompakte Module integriert ist.

Die Transaktion zahlt auf QIAGENs Strategie zum Ausbau seiner Technologieführung und der Verbreitung molekularer Probenvorbereitungs- und Testtechnologien in immer mehr Bereiche des täglichen Lebens ein: Sie erweitert QIAGENs Portfolio an Testtechnologien nicht nur um eine neuartige Detektionsplattform, sondern ebnet in ausgewählten Marktsegmenten den Weg für den Einsatz molekularer Technologien in der Vor-Ort-Testung. QIAGEN plant die Entwicklung und den Vertrieb korrespondierender Produkte für eine Vielzahl unterschiedlicher Marktsegmente in der molekularen Diagnostik in Europa, Lateinamerika und Asien. In den USA beabsichtigt das Unternehmen, sich auf ausgewählte Anwendungsfelder wie die Notfall- (Ambulanzen, Testung im Außeneinsatz) und Intensivversorgung zu fokussieren, in denen kurze Reaktionszeiten und/oder portable Testsysteme erforderlich sind. Diese Segmente überschneiden sich hinsichtlich der Kundenstruktur und der Testpalette generell nicht mit den bislang von QIAGEN bedienten Segmenten in den USA. Das Unternehmen erwartet, entsprechende Testverfahren in Anschluss an die Einführung erster klinischer Systeme nach Ablauf des Jahres 2011 zur offiziellen Zulassung für die Diagnostik einzureichen. In Schwellen- und Entwicklungsländern sieht QIAGEN für die Technologie ein großes Potenzial zur Erweiterung des Testportfolios für Infektionskrankheiten mit der Option zur Vor-Ort-Testung. Das Unternehmen hatte bereits in Kooperation mit der Gesundheitsorganisation PATH und der Bill und Melinda Gates-Stiftung eine spezielle Version seines HPV-Tests für den Einsatz in Entwicklungs- und Schwellenländern entwickelt. Der Test kann ohne externe Stromversorgung oder fließendes Wasser durchgeführt werden und liefert Ergebnisse innerhalb von nur 2,5 Stunden.

Signifikantes Potenzial für die Vor-Ort-Testung sieht QIAGEN darüber hinaus in mehreren Segmenten des Marktes für angewandte Testverfahren. Diese umfassen Anwendungen wie die Veterinärmedizin, die Umwelt- und Lebensmittelkontrolle, sowie die Abwehr von Biogefahren. In diesen Bereichen stellen die Portabilität und universelle Einsetzbarkeit der Testsysteme an unterschiedlichen Orten Schlüsselanforderungen dar, die auf optimale Weise von der neuen Plattform abgedeckt werden.

„Wir freuen uns, ESE mit ihrem Know-how und Technologieportfolio übernehmen zu können. Wir sind überzeugt, dass die Transaktion QIAGENs Portfolio an Detektionstechnologien deutlich stärken und uns dabei helfen wird, die Anforderungen unserer Kunden in einer Reihe von Anwendungsgebieten besser zu adressieren. Durch die besonderen Eigenschaften von ESEs Technologie wird es uns zudem möglich sein, unsere Probenvorbereitungs- und Testtechnologien synergistisch für das neue und aufregende Segment der Vor-Ort-Testung zu adaptieren“, sagte Peer Schatz, Vorstandsvorsitzender QIAGEN. „QIAGEN hat stets die Verbreitung der Molekularbiologie vorangetrieben. Mit der neuen Technologie haben wir die Möglichkeit, eine neue Dimension in der molekularen Testung zu prägen“, so Schatz weiter.

QIAGEN wird ESEs bestehenden Forschungs- und Produktionsstandort in Stockach als ein Exzellenzzentrum für die Entwicklung von Detektionssystemen etablieren und beabsichtigt, die Belegschaft auszubauen.

QIAGEN erwartet, dass die Einmalkosten im Zusammenhang mit der Akquisition im Jahr 2010 weniger als 500.000 US$ betragen werden. Zugleich wird durch die Akquisition ein Umsatzbeitrag für 2010 in Höhe von 6 Millionen US$ erwartet. Auf bereinigter Basis ausgenommen einmaliger Gebühren, Integrations- und Restrukturierungskosten, sowie der Amortisierung von akquisitionsbezogenen immateriellen Werten wird erwartet, dass die Akquisition keinen Einfluss auf den Gewinn je Aktie im Jahr 2010 haben wird.

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