ProBioGen erhält Innovationspreis Berlin-Brandenburg

Auszeichnung für neue, geschützte Herstellungsmethode für Impfstoffe auf Grundlage von Entenzelllinien

14.12.2009 - Deutschland

ProBioGen AG ist mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg ausgezeichnet worden. Das Unternehmen erhielt die Auszeichnung für seine Verfahren zur Herstellung von Impfstoffen mit eigens entwickelten Entenzelllinien. Der gemeinsam von den Bundesländern Berlin und Brandenburg vergebene Preis wird jährlich an die innovativsten Unternehmen der beiden Länder vergeben.

ProBioGen wurde von der Jury unter 169 Teilnehmern - darunter 21 Life Science Unternehmen - ausgewählt. Die neue Entenzelllinie des Unternehmens umgeht die größten Hindernisse für die schnelle und effiziente Herstellung von Impfstoffen, insbesondere gegen Epidemien oder Pandemien wie z. B. Grippeerkrankungen. Obgleich Hühnerzellen seit Jahrzehnten zur Herstellung von Impfstoffen eingesetzt werden, birgt diese traditionelle Herstellungsmethode eine Vielzahl erheblicher Nachteile: der Nachschub an Hühnereiern mit Embryonen von Zuchttieren, die in sterilen Umgebungen gehalten werden, ist begrenzt und muss monatelang im Voraus geplant werden. Darüber hinaus ist die Vermehrung von Viren in diesen Eiern schwierig. Zudem sind Hühnereier oft mit endogenen Retroviren befallen, die unter bestimmten Bedingungen aktiviert werden und die Impfstoffchargen verunreinigen können.

Um diese Nachteile zu beseitigen, hat ProBioGen stabile Entenzelllinien in einer speziellen, synthetischen Umgebung entwickelt. Kultivierung und Infektion der Zellen wurden an chemisch exakt definierte und hochgradig skalierbarer Prozesse angepasst. Die Zelllinien sind damit unabhängig von den Zuchtbedingungen, die für lebende Tierbestände nötig sind. Sie eignen sich nicht nur für die Produktion hoch attenuierter Pockenviren, sondern wurden inzwischen auch als Verpackungs-Zelllinien für die Herstellung bestimmter moderner vektorieller Impfstoffe weiter entwickelt. Daher erlauben diese geschützten Entenzelllinien die verlässliche und vielseitige Produktion von Impfstoffen in großem Maßstab, darunter auch von Vektor-basierten Vakzinen, und erfüllen die üblichen Sicherheitsstandards.

Das Potenzial der Zelllinien konnte mehrfach in unabhängigen Bioreaktor-Läufen für rekombinante, hoch attenuierte Pockenviren gezeigt werden. Dabei wurden in einem chemisch genau definierten Prozess klinisch relevante Konstrukte in einem Titer von bis zu 10^9 Infektionseinheiten pro mL noch vor einer Konzentrationsverdichtung oder Aufreinigung produziert.

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