Genom der ersten mehltauresistenten Rebsorte "Regent" entschlüsselt
Bei dem entschlüsselten Genom handelt es sich um das der am JKI gezüchteten Rotweinrebsorte 'Regent', die inzwischen mit über 2.000 ha Anbaufläche die bedeutendste mehltauresistente Rebsorte im deutschen Weinbau ist.
Deutschland ist seit Jahren weltweit führend in der Züchtung und im Anbau pilzwiderstandsfähiger Reben. Die Ergebnisse der ersten orientierenden Gesamtsequenzierung, die im Hochdurchsatzverfahren mittels Pyrosequenzierungs-Technik durch die SEQ-IT GmbH erfolgte, festigt Deutschlands Rolle. Die nun vorliegende dreifache Abdeckung des Genoms ist die Basis, um die für 'Regent' charakteristischen Mehltauresistenzen auf molekularer Ebene zu verstehen und die Resistenzmechanismen anhand der Funktion einzelner Gene nachzuvollziehen. "Wenn wir begreifen, wie Resistenzmechanismen funktionieren und mehrere Resistenzen auch kombinieren können, erzielen wir schnellere Erfolge" , sagt Dr. Reinhard Töpfer, Leiter des JKI-Instituts für Rebenzüchtung auf dem Geilweilerhof. Auch vor der Gesamtsequenzierung konnten genetische Fingerabdrücke erstellt werden, die halfen, in Kreuzungsnachkommen resistente Reben auszuwählen. "Was bisher jedoch eher empirisch geschah und entsprechend viele langwierige Arbeitsschritte bedeutete, geht künftig zielgerichteter und schneller", so Töpfer über die Bedeutung der vollständigen Genomsequenz.
Traditionelle Rebsorten wie der Riesling oder Spätburgunder sind anfällig gegen den Echten und Falschen Mehltau, zwei Pilzen, die im 19. Jahrhundert aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt wurden. Diese Rebsorten können seitdem nur durch den entsprechenden hohen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (Fungizide) angebaut werden. Durch den Anbau pilzresistenter Reben kann über die Hälfte dieser Pflanzenschutzmittel eingespart werden - ein deutlicher Beitrag zum umweltschonenden Weinanbau.
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