Mögliche Immunität gegen die Schweinegrippe
(dpa) Ähnlichkeiten zwischen dem Schweinegrippevirus und anderen Grippestämmen lassen vermuten, dass Teile der Bevölkerung gegen die neue Infektion gut gewappnet sind. Das berichtet eine amerikanische Forschergruppe um Bjoern Peters vom La Jolla Institute for Allergy and Immunology in Kalifornien, USA, in den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften («PNAS»; online vorab). Ein vergleichsweise milder Verlauf der Grippe durch eine vorhandene Immunabwehr sei wahrscheinlich, erklären die Forscher.
Peters und seine Kollegen verglichen dreidimensionale Strukturen an der Virusoberfläche, sogenannte Epitope, die das menschliche Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anregen. Ähnlichkeiten zwischen den Schweinegrippe-Epitopen und jenen anderer Grippeerreger deuten demnach auf eine vorhandene Immunität gegen die neue Grippe hin.
Die Forscher fanden insgesamt 49 Prozent der bislang bekannten Grippe-Epitope auch im Schweinegrippevirus. Je nach Art des Epitops gab es allerdings große Unterschiede: Während nur 17 Prozent der sogenannten B-Zellen-Epitope des Schweinegrippevirus jenen bekannter Grippeviren gleichen und daher vom menschlichen Immunsystem erkannt werden, sind immerhin 69 Prozent der sogenannten T-Zellen-Epitope der Schweinegrippe bereits bekannt. Daraus schließen Peters und seine Kollegen, dass zwar nur geringer Schutz gegen eine Infektion mit der Schweinegrippe besteht, der Verlauf der Krankheit sich allerdings kaum von einer normalen Grippe unterscheiden wird.
Die amerikanische Gesundheitsbehörde (CDC) zählte zwischen Mitte April und Ende Juli 2009 mehr als eine Million Schweinegrippe- Erkrankungen, von denen 5.000 in Krankenhäusern behandelt wurden und 302 zum Tode führten. Auch diese Zahlen weisen auf einen vergleichsweise milden Verlauf der Schweinegrippe hin, erklären die Forscher.
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