Krebsforschung: Metastasen bei Brustkrebs stoppen
"Wir untersuchen die Wirkung der Kisspeptine auf Wachstum, Metastasierung und Genaktivierung des Brustkrebses", sagt Professor Dr. Carsten Gründker, Leiter des Forschungslabors in der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe an der UMG. Das wissen die Forscher bislang: Kisspeptine und ihr Rezeptor spielen eine wichtige Rolle in der Biologie vieler Tumoren, insbesondere bei der Metastasierung. Daher ist dieses System für sie hochinteressant und hat Potenzial für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze. Die genaue Funktion des Hormons ist allerdings noch unklar. Die Ergebnisse, die an verschiedenen Tumortypen gewonnen wurden, widersprechen sich teilweise deutlich. Auch zur Funktion der Kisspeptine innerhalb einzelner Tumortypen, insbesondere des Brustkrebses, liegen Widersprüche in der Literatur vor.
Das Forschungsprojekt soll klären, ob Kisspeptine bei Brustkrebs oder anderen Krebsarten zur Behandlung einsetzbar sind. Die Deutsche Krebshilfe fördert die systematischen Untersuchungen zu Funktion und Mechanismen der Kisspeptine in vitro und in vivo. Ein grundsätzliches Hemmnis für eine systematische Erforschung gilt es allerdings zuerst zu klären: Die verfügbaren Kisspeptine haben als natürliche Proteine nur eine sehr geringe Haltbarkeit. Das behindert ihren therapeutischen Einsatz erheblich. Deshalb sollen speziell für das kleinste und wirksamste Kisspeptin, das Kisspeptin-10, agonistische Analoga entwickelt werden. Agonistische Analoga sind synthetisch modifizierte Wirkstoffe mit längerer Haltbarkeit, die im menschlichen Körper im Vergleich zum natürlichen Wirkstoff die gleiche oder eine bessere Wirkung haben.
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