Bäckerhefe: nicht nur zum Backen gut
Freiburger Wissenschaftler entdecken neuen Mechanismus der Protein-Qualitätskontrolle in den Kraftwerken der Zelle
Für die vorliegende Studie, die gerade in der Fachzeitschrift Cell publiziert wurde, verwendeten die Forscher Mitochondrien aus Bäckerhefe, einem Modellorganismus, der nach denselben Prinzipien funktioniert wie die Zellen des Menschen. So werden auch in der Hefe die meisten mitochondrialen Proteine im Zellkern kodiert und müssen nach ihrer Synthese in dieses Organell eingeschleust werden. Hierfür erhalten diese Proteine Signalsequenzen, die sie zu Erkennungsstellen auf den Mitochondrien leiten und die Passage in das Innere erlauben.
Dort angekommen, werden diese Signalsequenzen wieder von einem ganz bestimmten Enzym entfernt. Genau diese Signalsequenzen haben nun die Freiburger Forscher gemeinsam mit einem Team aus Dortmund systematisch untersucht und für mehr als 600 mitochondriale Proteine bestimmt.
Die größte Überraschung dabei war, dass viele dieser Signalsequenzen nicht nur einmal, sondern noch ein zweites Mal geschnitten werden. Das hierfür verantwortliche Enzym wurde ebenfalls im Rahmen dieser Untersuchungen entdeckt. „Es handelt sich hierbei um ein von Bakterien bis zum Menschen hochkonserviertes Protein“, sagt Nora Vögtle, Doktorandin am Freiburger Graduiertenkolleg „Membranproteine und Biologische Membranen“ und Erstautorin der Publikation. Diese zusätzliche Prozessierung stellt sicher, so die Ergebnisse der Studie, dass die Proteine vor einem vorzeitigen Abbau geschützt werden.
Dem Freiburger Projektleiter Prof. Dr. Chris Meisinger zufolge liefern diese Ergebnisse gänzlich neue Einsichten in den Abbau von Proteinen in Zellorganellen und können zur Aufklärung vieler verschiedener Krankheitsmechanismen dienen.
Originalveröffentlichnung: F.-Nora Vögtle et al.; „Global Analysis of the Mitochondrial N-Proteome Identifies a Processing Peptidase Critical for Protein Stability”; Cell 2009, 139(2), S. 428-439
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