Boehringer Ingelheim-Preis 2009 geht an Martin Gamerdinger und Christian Taube

Forschungsarbeiten über Proteinablagerungen bei altersbedingten Krankheiten und allergisches Asthma ausgezeichnet

28.08.2009 - Deutschland

Der Biologe Martin Gamerdinger und der Mediziner Christian Taube sind die Preisträger des Boehringer Ingelheim-Preises 2009. Die beiden Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben die Auszeichnung bei einer Feierstunde an der Universitätsmedizin entgegengenommen. Der Boehringer Ingelheim-Preis wird jährlich von der Boehringer Ingelheim Stiftung zur Förderung der medizinischen Forschung an der Mainzer Universitätsmedizin vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert. Gamerdinger erhält den Preis für eine Arbeit über Proteinablagerungen, wie sie beispielsweise bei Alzheimer-Erkrankungen auftreten. Taube wurde für seine Forschungen über allergisches Asthma ausgezeichnet.

Dipl.-Biol. Martin Gamerdinger hat in seiner Arbeit "Protein quality control during aging involves recruitment of the macroautophagy pathway by BAG3" gezeigt, wie überschüssige Proteine in alternden Zellen abgebaut werden. Dieser Abbau ist für die Zellen überlebenswichtig, weil es ansonsten dazu kommen kann, dass Eiweißbausteine verklumpen und sich ablagern. Besonders anfällig für solche Proteinablagerungen sind Nervenzellen. Gerade in den Gehirnzellen von Alzheimer-Patienten finden sich vermehrt Proteinablagerungen, die Plaques, weshalb ein ursächlicher Zusammenhang vermutet wird. Gamerdinger zufolge sind die Zellen in der Lage, sich vor der im Alter erhöhten Last an geschädigten Proteinen zu schützen, indem sie zwischen zwei Proteinabbauwegen wechseln beziehungsweise auf den effizienteren Mechanismus umschalten. "Während der zellulären Alterung kommt es normalerweise zu einer stärkeren Aktivierung des sogenannten Makroautophagiewegs, der wesentlich potenter ist und auch unlösliche und verklumpte Proteine abbauen kann", erklärt Gamerdinger. "Wenn die zelluläre Protein-Kläranlage im Alter versagt, könnte vielleicht eine Störung in dem Umschaltmechanismus die Ursache sein." Die Forschungsergebnisse wurden im Februar 2009 in der Fachzeitschrift "The EMBO Journal" veröffentlicht, weitere Experimente dazu sollen nun folgen.

In seiner Arbeit mit dem Titel "Untersuchungen der Rolle von Mastzellen und mastzellproduzierten Mediatoren auf die Entwicklung allergischer Atemwegserkrankungen" hat sich PD Dr. med. Christian Taube mit der Pathophysiologie des allergischen Asthmas beschäftigt. Er konnte nachweisen, dass aktivierte Mastzellen eine zentrale Rolle bei der Entstehung eines allergischen Asthma bronchiale einnehmen. Dabei scheinen verschiedene Botenstoffe, die von Mastzellen produziert werden, für die Einwanderung von Entzündungszellen in die Lunge und die Entwicklung einer Atemwegsüberempfindlichkeit besonders wichtig zu sein. Taube hat daraufhin verschiedene Botenstoffe identifiziert, die maßgeblich zur Entwicklung eines allergischen Asthmas beitragen. "Wir hoffen, dass diese Erkenntnisse neue therapeutische Interventionen zur Behandlung des allergischen Asthmas und anderer allergischer Atemwegserkrankungen ermöglichen", teilte der Wissenschaftler zu seiner Arbeit mit. "Insbesondere die Hemmung einer Mastzellaktivierung könnte eine versprechende neue Interventionsstrategie zur Behandlung von Patienten mit allergischem Asthma darstellen."

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Diese Produkte könnten Sie interessieren

Antibody Stabilizer

Antibody Stabilizer von CANDOR Bioscience

Protein- und Antikörperstabilisierung leicht gemacht

Langzeitlagerung ohne Einfrieren – Einfache Anwendung, zuverlässiger Schutz

Stabilisierungslösungen
DynaPro NanoStar II

DynaPro NanoStar II von Wyatt Technology

NanoStar II: DLS und SLS mit Touch-Bedienung

Größe, Partikelkonzentration und mehr für Proteine, Viren und andere Biomoleküle

Loading...

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Alle FT-IR-Spektrometer Hersteller