Boehringer Ingelheim-Preis 2009 geht an Martin Gamerdinger und Christian Taube
Forschungsarbeiten über Proteinablagerungen bei altersbedingten Krankheiten und allergisches Asthma ausgezeichnet
Dipl.-Biol. Martin Gamerdinger hat in seiner Arbeit "Protein quality control during aging involves recruitment of the macroautophagy pathway by BAG3" gezeigt, wie überschüssige Proteine in alternden Zellen abgebaut werden. Dieser Abbau ist für die Zellen überlebenswichtig, weil es ansonsten dazu kommen kann, dass Eiweißbausteine verklumpen und sich ablagern. Besonders anfällig für solche Proteinablagerungen sind Nervenzellen. Gerade in den Gehirnzellen von Alzheimer-Patienten finden sich vermehrt Proteinablagerungen, die Plaques, weshalb ein ursächlicher Zusammenhang vermutet wird. Gamerdinger zufolge sind die Zellen in der Lage, sich vor der im Alter erhöhten Last an geschädigten Proteinen zu schützen, indem sie zwischen zwei Proteinabbauwegen wechseln beziehungsweise auf den effizienteren Mechanismus umschalten. "Während der zellulären Alterung kommt es normalerweise zu einer stärkeren Aktivierung des sogenannten Makroautophagiewegs, der wesentlich potenter ist und auch unlösliche und verklumpte Proteine abbauen kann", erklärt Gamerdinger. "Wenn die zelluläre Protein-Kläranlage im Alter versagt, könnte vielleicht eine Störung in dem Umschaltmechanismus die Ursache sein." Die Forschungsergebnisse wurden im Februar 2009 in der Fachzeitschrift "The EMBO Journal" veröffentlicht, weitere Experimente dazu sollen nun folgen.
In seiner Arbeit mit dem Titel "Untersuchungen der Rolle von Mastzellen und mastzellproduzierten Mediatoren auf die Entwicklung allergischer Atemwegserkrankungen" hat sich PD Dr. med. Christian Taube mit der Pathophysiologie des allergischen Asthmas beschäftigt. Er konnte nachweisen, dass aktivierte Mastzellen eine zentrale Rolle bei der Entstehung eines allergischen Asthma bronchiale einnehmen. Dabei scheinen verschiedene Botenstoffe, die von Mastzellen produziert werden, für die Einwanderung von Entzündungszellen in die Lunge und die Entwicklung einer Atemwegsüberempfindlichkeit besonders wichtig zu sein. Taube hat daraufhin verschiedene Botenstoffe identifiziert, die maßgeblich zur Entwicklung eines allergischen Asthmas beitragen. "Wir hoffen, dass diese Erkenntnisse neue therapeutische Interventionen zur Behandlung des allergischen Asthmas und anderer allergischer Atemwegserkrankungen ermöglichen", teilte der Wissenschaftler zu seiner Arbeit mit. "Insbesondere die Hemmung einer Mastzellaktivierung könnte eine versprechende neue Interventionsstrategie zur Behandlung von Patienten mit allergischem Asthma darstellen."
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Diese Produkte könnten Sie interessieren
Antibody Stabilizer von CANDOR Bioscience
Protein- und Antikörperstabilisierung leicht gemacht
Langzeitlagerung ohne Einfrieren – Einfache Anwendung, zuverlässiger Schutz
DynaPro NanoStar II von Wyatt Technology
NanoStar II: DLS und SLS mit Touch-Bedienung
Größe, Partikelkonzentration und mehr für Proteine, Viren und andere Biomoleküle
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.