Bei Solvay ist die Zukunft der Pharmasparte weiter offen
(dpa-AFX) Der belgische Pharma- und Chemiekonzern Solvay hat bisher noch keine abschließende Entscheidung über die Zukunft seines Pharmageschäfts getroffen. Die derzeitigen Optionen seien die Beibehaltung des Status quo, Zukäufe oder auch ein Verkauf der Sparte. Auch ein Börsengang oder eine Partnerschaft würden ins Auge gefasst, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung an die Mitarbeiter.
Die Pharmasparte steuerte 2008 rund 28 Prozent zum Gesamtumsatz von 9,5 Milliarden Euro bei, lieferte zugleich aber mehr als die Hälfte des operativen Gewinns von 965 Millionen Euro vor Sonderposten. Zu den Hauptprodukten gehören Herz-Kreislaufmittel, Hormonprodukte und Medikamente gegen neurologische Erkrankungen. Die Belgier haben das Pharmageschäft in den vergangenen Jahren auch durch die Übernahme der französischen Gruppe Fournier und den Kauf des Biotech-Unternehmens Innogenetics ausgebaut.
Neben Bayer und der Darmstädter Pharma- und Chemiegruppe Merck KGaA ist Solvay eines der letzten Unternehmen, das Chemie- und Pharmageschäft als Mischkonzern unter einem Dach vereint. Große Chemie-Pharma-Konglomerate wie Sandoz, Ciba-Geigy und Hoechst haben sich bereits in den neunziger Jahren aufgelöst. In den vergangenen Wochen war in den Medien über ein Interesse des französischen Pharmakonzerns Sanofi-Aventis und des des US-Konzerns Abbott Laboratories spekuliert worden.
Die Solvay-Gruppe mit Sitz in Brüssel hat mehr als 28.000 Mitarbeiter. Im Chemiebereich produziert das Unternehmen unter anderem PVC, verschiedene Spezialkunststoffe und Elektronik-Chemikalien.
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