US-Pharmakonzern Merck will Konkurrenten Schering-Plough übernehmen
(dpa) In der Pharmabranche bahnt sich die zweite Mega-Übernahme innerhalb weniger Wochen an: Der US-Pharmariese Merck & Co. will den Konkurrenten Schering-Plough schlucken. Schering-Plough werde dabei insgesamt mit 41,1 Milliarden Dollar bewertet, teilte Merck am Montag mit. Erst Ende Januar hatte der ebenfalls amerikanische Branchenprimus Pfizer zur Übernahme des Biotechnologie-Spezialisten Wyeth im Wert von 68 Milliarden Dollar angesetzt.
Die großen Unternehmen der Pharma-Branche stehen unter verstärktem Druck durch das Auslaufen von Patenten auf wichtige Medikamente. Damit kommen immer neue günstigere Nachahmer-Präparate, sogenannte Generika, auf den Markt. Die Pharma-Riesen versuchen, mit Fusionen gegenzusteuern.
Bei der Übernahme von Schering-Plough soll der Kaufpreis zu 56 Prozent in Aktien und zu 44 Prozent in bar bezahlt werden. Merck & Co. bietet 0,5767 eigene Aktien plus 10,50 Dollar je Schering-Plough- Anteil. Das sei ein Aufpreis von 34 Prozent auf den Schlusspreis vom Freitag.
Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hätten dem Zusammengehen bereits zugestimmt, hieß es. Das neue Unternehmen solle unter dem Namen Merck firmieren. Der bisherige Merck-Vorstandschef Richard T. Clark soll die neue Gruppe führen. Man rechne mit jährlichen Einsparungen von 3,5 Milliarden Dollar.
Die Fusion von Merck & Co. und Schering-Plough führt die Hersteller der verwandten Cholesterin-Senker Vytorin und Zetia zusammen. Die neue Gruppe käme auf einen Jahresumsatz von etwa 47 Milliarden Dollar.
Nach Abschluss der Übernahme dürften etwa 68 Prozent des neuen Unternehmens in den Händen der Merck-Aktionäre liegen und rund 32 Prozent bei bisherigen Anteilseignern von Schering-Plough. Mit einem Abschluss werde im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres gerechnet. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.
Finanzieren will Merck den Kauf durch bestehende Barbestände von 9,8 Milliarden Dollar sowie einen Kredit in Höhe von von 8,5 Milliarden Dollar. Merck geht eigenen Angaben zufolge davon aus, die Bonitätsbewertung bei den Rating-Agenturen halten zu können. Die Dividende will der Konzern zur Finanzierung des Kaufs nicht antasten. Konkurrent Pfizer hatte hingegen eine Halbierung der Gewinnausschüttung angekündigt.
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