Hightech statt Tierversuch

05.12.2008 - Deutschland

Mit einem winzigen 3-D-Biochip ist der Lehrstuhl "Molekularbiologisch-biochemische Prozesstechnik" von Professor Andrea Robitzki am Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum (BBZ) der Universität Leipzig zum "Ausgewählten Ort im Land der Ideen" gekürt worden. Damit ist er Teil der Veranstaltungsreihe "365 Orte im Land der Ideen", die von der Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen", ins Leben gerufen wurde.

Für den Laien sieht er aus wie ein ganz gewöhnliches Computerbauteil, doch der zwei mal zwei Zentimeter große Biochip hat viel mehr zu bieten als ein ganz normaler Speicherchip. Er kann innerhalb von Millisekunden Gewebeproben auf die Wirkung von Arzneimitteln, etwa Krebsmedikamenten, testen. Dafür bräuchte man im Labor mit mikroskopischen Untersuchungen von Gewebeschnitten mehrere Wochen. Auch die Arzneimittelentwicklung könnte der Chip revolutionieren. Bisher ein langer und steiniger Weg: Von Millionen von Wirkstoffkandidaten werden in aufwändigen Verfahren ungeeignete Stoffe herausgefiltert. Die verbleibenden werden in klinischen Tierversuchen getestet. Zehn bis 15 Jahre kann es derzeit noch dauern, bis die Marktreife eines Medikamentes erreicht ist. Die Hoffnung der Forscher: Mit dem Chip des Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrums könnte nicht nur die Entwicklungszeit enorm verkürzt, sondern außerdem die Zahl der notwendigen Tierversuche reduziert werden.

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