Die Krebszentren Oslo und Toulouse vereinbaren Zusammenarbeit und wollen europäische Krebsforschung vorantreiben
Laut Bjarte Reve ist das Abkommen die Folge der wachsenden Erkenntnis, dass gemeinsame Forschung und von der Industrie unterstützte, sich auf bestimmte Therapiegebiete konzentrierende Forschungs-Cluster der beste Weg sind, um Fortschritte zu erzielen: "Oslo und Toulouse leisten auf diesem Gebiet Pionierarbeit. Dank der Partnerschaft zwischen der Biowissenschaftsbranche, Forschungsinstitutionen, Universitätskrankenhäusern, dem Staat und der norwegischen Krebsgesellschaft konnten wir den Oslo Cancer Cluster zügig ausbauen. Nachdem wir mit ähnlich ausgerichteten Zentren in den USA, u. a. mit dem MD-Anderson-Zentrum, Verbindungen aufgebaut hatten und uns in Europa umsahen, stach Toulouse als möglicher Partner heraus. Wir sind daher ausgesprochen erfreut, dieses Abkommen unterzeichnet zu haben und unsere gemeinsame Vision, nämlich Krebspatienten so schnell und kostengünstig wie möglich Zugang zu den neuesten Diagnose- und Heilverfahren zu verschaffen, jetzt auch umsetzen zu können."
Jean-Pierre Saintouil begrüsste das Abkommen ebenfalls: "Unsere Erfahrungen in Toulouse sind mit denen in Oslo vergleichbar. Das Cancéropôle und der Cancer-Bio-Santé Cluster haben dadurch an Stärke gewonnen, dass wir Krankenhäuser, Universitäten, Forschungsinstitute und Unternehmen zusammengebracht und für den Kampf gegen den Krebs wichtige akademische Bereiche und Technologien wie Biologie, Chemie, Nanotechnologie, Informationstechnologie, Mathematik usw. miteinbezogen haben. Ganz ähnlich wie in Oslo ist das Hauptziel dabei die Vorsorge, Behandlung und Diagnose und somit die Verbesserung der Lebensqualität der Krebspatienten."
Das Abkommen sieht vor, dass sich der Oslo Cancer Cluster NCE gemeinsam mit dem Cancer-Bio-Santé-Cluster und Cancéropôle Toulouse verpflichten, im Kampf gegen den Krebs zusammenzuarbeiten, zur Schaffung neuer Unternehmen und Branchen beizutragen sowie Austausch und Investitionen durch gute Praktiken und effektive gemeinsame Forschungstätigkeit zu fördern. Dies soll durch Kooperationen in den Bereichen Industrie, Hochschule, Ausbildung, Finanzen und Risikokapital und auf staatlicher Ebene in den jeweiligen Regionen erzielt werden. Beide Parteien verpflichten sich darüber hinaus, auch technische Ressourcen bereitzustellen. So kündigte Oslo vor kurzem eine Investition in Höhe von 150 Mio. Euro in einen Krebs-Innovationspark an, der bis August 2012 fertig gestellt sein soll, Toulouse wird das Cancéropôle und zahlreiche andere zweckbestimmte Anlagen für 1 Mrd. Euro weiter ausbauen.
Ein neuer konzeptioneller Ansatz ist der wichtigste Aspekt beider Projekte. So wird der Cancer Innovation Park in Oslo eine Hochschule sowie spezielle Untersuchungseinheiten für klinische Studien der Phase I umfassen, während das Cancéropôle über ein multidisziplinäres Biowissenschaftsinstitut und ein Unternehmenszentrum, ein auf Innovationen spezialisiertes Krankenhaus in unmittelbarer Umgebung zu bedeutenden Forschungszentren verfügt.
Für die Zukunft wurden bereits eine Reihe möglicher Initiativen ins Auge gefasst:
- Austausch von Wissen sowie wissenschaftlicher, technologischer und Marketing-Informationen
- Austausch hochqualifizierten Mitarbeiter (Post-Docs)
- Gemeinsame Nutzung von Forschungs- und Untersuchungseinrichtungen
- Entwicklung neuer und besserer Dienstleistungen für Unternehmens-Cluster
- Austausch optimaler Praktiken und Verfahren in allen Bereichen, angefangen beim Projektmanagement für die Standorterschliessung (Toulouse Cancer Campus und Oslo Cancer Cluster Innovation Park ) bis hin zu optimalen Verfahren auf allen Gebieten der Krebsforschung und -versorgung
- Organisation einer jährlich abwechselnd in Toulouse und Oslo stattfindenden Onkologie-Partnerkonferenz
Darüber hinaus wird in dem neuen Abkommen die Absicht festgeschrieben, auf die nächsten Krebsaufrufe der Innovative Medicine Initiative der EU zu antworten: "Wir sind davon überzeugt, dass wir durch den gemeinsamen Einsatz unserer Ressourcen und die Nutzung der Synergieeffekte der kleinen und mittelständischen Unternehmen und Forschungslabors beider Cluster in der Lage sein werden, der IMI leistungsstarke und tragfähige Vorschläge zu unterbreiten", schloss Reve.