Bundesweite klinische Studie bei fortgeschrittenem Brustkrebs gestartet
Neue Kombination von Medikamenten soll Therapieergebnisse verbessern helfen
Getestet wird eine Kombination von Docetaxel (Handelsname Taxotere®), einem Chemotherapeutikum, das bereits für die Behandlung von Brustkrebs zugelassen ist, und Sorafenib (Handelsname Nexavar®). Sorafenib hemmt Eiweiße in der Zelle, sogenannte Kinasen, und hat mehrere Angriffspunkte bei der Krebsbehandlung: Die Gefäßversorgung des Tumors wird gebremst, so dass der Tumor von der Nährstoffversorgung abgeschnitten wird. Außerdem wird der Absiedlung von Tochterzellen entgegengewirkt.
"Die Kombination von Docetaxel mit einem vergleichbaren Medikament hat in einer Studie eine hohe Wirksamkeit im Vergleich zur Therapie mit Docetaxel allein gezeigt und die Überlebenszeit mit gleichzeitigem Stillstand der Erkrankung deutlich verlängert", erklärt Professor Dr. Andreas Schneeweiss, Leiter der MADONNA-Studie (Randomisierte, doppel-blinde Phase II Studie mit Docetaxel + Sorafenib versus Docetaxel + Placebo als first-line Chemotherapie bei Patientinnen mit HER2-negativem, metastasiertem Mammakarzinom). Auch für die Kombination von Sorafenib und Docetaxel wird eine Steigerung der Wirksamkeit erwartet.
Bundesweit nehmen über 40 Kliniken, Zentren und Praxen an der MADONNA-Studie teil; geplant ist, 288 Patientinnen aufzunehmen. Die Teilnahme an der Studie ist mit bestimmten Bedingungen verknüpft:
- Alle Teilnehmerinnen sollten "HER2-negativ" sein, d.h, keine Überexpression des "humanen epithelialen Wachstumsfaktor-Rezeptors 2" aufweisen.
- Die metastasierte Erkrankung darf noch nicht mit Chemotherapie und maximal mit nur einer Hormon-Therapie behandelt worden sein.
- Eine Vorbehandlung mit einer Chemotherapie im Rahmen der Erstbehandlung des Brustkrebses vor oder nach der Operation d.h. der noch nicht metastasierten Erkrankung ist erlaubt.
- Handelt es sich dabei um eine Taxan-haltige Chemotherapie muss diese mindestens zwölf Monate zurückliegen.
- Alle Patientinnen sollten einen ausreichenden Allgemeinzustand und gute Organfunktionen aufweisen.
Die MADONNA-Studie wird von einem Forschungsprogramm in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum begleitet, das nach Parametern sucht, um die besondere Wirksamkeit der neuen Therapie für bestimmte Patientinnen vorherzusagen.
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