1,2 Millionen Dollar für Leukämie-Forschung bei Kindern
In den letzten vier Jahrzehnten sind Fortschritte in der Behandlung Akut Lymphoblastischer Leukämien (ALL) erzielt worden. ALL kommt besonders im Kindesalter vor und stellt die häufigste Krebserkrankung in dieser Altersgruppe. Während ein großer Teil der Patienten mit ALL inzwischen geheilt werden kann, kommt es oft zu einem Rückfall der Erkrankung, die dann schwieriger zu behandeln und häufiger therapieresistent ist. Ursache für die hohe Rückfallquote bei ALL sind so genannte Leukämie-Stammzellen, die einerseits den Ursprung der Erkrankung bilden und andererseits extrem widerstandsfähig und hartnäckig gegenüber Chemotherapie sind.
Prof. Dr. Markus Müschen ist mit seinem inzwischen zwölfköpfigen Forscherteam Ende 2006 vorübergehend an die University of Southern California gewechselt, um dort Signalwege zu studieren, die Leukämie-Stammzellen so widerstandsfähig machen.
Das gemeinsame Projekt der Heinrich-Heine-Universität und der University of Southern California unter Leitung von Prof. Müschen wird nun mit insgesamt 1,2 Millionen Dollar (890.000 EUR) für die Dauer von drei Jahren gefördert. Drei Einzelprojekte mit Prof. Müschen als "Principal Investigator" wurden von der Leukemia and Lymphoma Society of America, dem California Institute of Regenerative Medicine (CIRM) und der V Foundation for Cancer Research zur Förderung ausgewählt.
Ziel der Untersuchungen von Prof. Müschen und seines Teams ist es, die einzigartige Fähigkeit der Leukämie-Stammzellen zu verstehen, ausgehend von einer einzigen Zelle den gesamten Tumor, bestehend aus etwa einer Milliarde Zellen, neu zu initiieren.
"Wie die Königin in einem Ameisenstaat, ist die Leukämie-Stammzelle die Zelle, von der die gesamte Population abhängt. Gelingt es, die Leukämie-Stammzelle gezielt anzugreifen, ist eine Neubildung der Leukämie und ein Rückfall der Erkrankung nahezu ausgeschlossen", hoffen Prof. Müschen und sein Düsseldorfer Forscherteam.
Neben der Erforschung der Signalwege, denen Leukämie-Stammzellen ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten verdanken, geht es dem Forscherteam auch um die Entwicklung von Hemmstoffen, die die Stammzell-Signalwege blockieren.
Anfang 2009 plant Prof. Müschen mit seiner Gruppe an die Heinrich-Heine-Universität zurückzukehren, um von dort das Kooperationsprojekt mit der University of Southern California fortzusetzen.
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