Micromet und MedImmune beginnen mit Phase II-Studie des BiTE-Antikörpers Blinatumomab (MT103/MEDI-538)

Behandlung von Patienten mit akuter lymphoblastischer Leukämie

16.06.2008

Micromet, Inc. hat mitgeteilt, dass im Rahmen der deutschen, multizentrischen Phase II Studie des BiTE®-Antikörpers Blinatumomab (MT103/MEDI-538) in der Indikation akute lymphoblastische Leukämie (ALL) mit der Behandlung des ersten Patienten begonnen wurde. Blinatumomab ist ein Antikörper, der die für B-Zellen charakteristische CD19-Zielstruktur erkennt und das zytotoxische Potenzial von T-Zellen gegen diese Zielstruktur aktiviert. Das klinische Entwicklungsprogramm von Blinatumomab wurde um die Indikation ALL erweitert, nachdem Daten einer noch laufenden Phase I Studie zeigten, dass dieser BiTE®-Antikörper als Einzelmedikament bei Patienten mit Non-Hodgkins-Lymphom (NHL) im Spätstadium hohe Wirksamkeit zeigt.

"Diese Phase II-Studie in ALL ist ein wichtiger Schritt, um die Wirksamkeit von Blinatumomab bei aggressiven malignen Formen von B-Zell-Tumoren zu untersuchen. Sie wird uns helfen, das volle therapeutische Potenzial dieses hoch spezifischen und potenten BiTE®-Antikörpers bei B-Zell-Tumoren im Menschen zu bestimmen", sagte Dr. Carsten Reinhardt, Senior Vice President und Chief Medical Officer von Micromet.

ALL ist eine sehr aggressive Form von B-Zell-Leukämie. ALL-Patienten werden zunächst nach einem komplizierten Schema mit hoch toxischen Chemotherapeutika behandelt, wonach bei geeigneten Patienten u. U. eine Transplantation mit Knochenmarksstammzellen folgt. Patienten, die nach einer Chemotherapie eine geringe Zahl von residualen Tumorzellen in ihrem Knochenmark aufweisen (auch als minimale Resterkrankung bzw. "minimal residual disease" / MRD bezeichnet), tragen ein sehr hohes Risiko für einen frühen Rückfall. Die jetzt begonnene Phase II-Studie rekrutiert Patienten mit MRD und wird untersuchen, ob Blinatumomab residuale Tumorzellen eliminieren und die Zeit bis zu einem Rückfall verlängern kann. Dazu wurde ein systematischer Screening-Prozess bei der deutsche ALL Studiengruppe (GMALL) auf MRD-positive ALL-Patienten etabliert. Patienten, die im Rahmen dieses Screenings als MRD-positiv identifiziert werden, werden auf die klinische Studie hingewiesen.

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