Bioanalytiker der Technischen Fachhochschule Wildau entwickeln Schnelltests für biologische Gefahrstoffe
Sprengstoffe, Gifte und biologische Erreger können selbst in kleinsten Mengen hochgefährlich sein. Je rascher sie aufgespürt werden, desto besser lassen sich die Menschen vor ihnen schützen. Dazu benötigen Einsatz- und Rettungskräfte vor Ort schnelle und eindeutige Identifikationsverfahren. Das Projekt "Biologische Gefahrenlagen: Risikobewertung, ultraschnelle Detektion und Identifizierung von bioterroristisch relevanten Agenzien" (BiGrudi) ist eines von 16 Verbundprojekten zum Aufspüren von biologischen, chemischen, explosiven und anderen Gefahrstoffen. An BiGrudi sind zwölf Wissenschaftspartner beteiligt, darunter der Lehr- und Forschungsschwerpunkt Biosystemtechnik/Bioinformatik der Technischen Fachhochschule Wildau. Koordiniert wird das Konsortium durch das Robert-Koch-Institut, die zentrale Einrichtung der Bundesregierung zur Krankheitsüberwachung und -prävention.
In Erkner bei Berlin trafen sich die BiGrudi-Konsortialpartner, um erste Schritte für die gemeinsame Forschungsarbeit abzustecken. Das TFH-Team um Prof. Dr. Fred Lisdat, Hochschullehrer im TFH-Studiengang Biosystemtechnik/Bioinformatik, wird dabei wichtige Themen auf den Gebieten Bioanalytik und Biosensorik bearbeiten. "Wir bringen unser Fachwissen bei der Analytik von Antikörpern und DNA-Sequenzen ein, die zum Nachweis von Gefahrstoffen dienen", so Lisdat. "Vergleichbar einem Schlüssel, der nur in ein ganz bestimmtes Schloss passt, binden sie biologische Gefahrstoffe auf ganz spezifische Weise." So lasse sich aus einer Vielzahl von Substanzen exakt diejenige identifizieren, die tatsächlich eine Gefährdung darstelle. Darüber hinaus wird das TFH-Forscherteam seine Kompetenz in der Biosensorik einsetzen, um einen Schnelltest zum Aufspüren von Pockenerregern auf der Basis eines Biochips zu entwickeln.
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