Mitglieder für neuen Deutschen Ethikrat benannt
(dpa) Die Bundesregierung und die Bundestagsfraktionen haben am Mittwoch die 26 Mitglieder des Deutschen Ethikrates benannt. Das neue Gremium soll Regierung und Parlament in ethischen, medizinischen, rechtlichen und sozialen Fragen beraten. Der Deutsche Ethikrat ist Nachfolger des Nationalen Ethikrates, der 2001 vom damaligen Kanzler Gerhard Schröder (SPD) eingesetzt worden war. Der alte Rat wurde mit einem Kabinettsbeschluss aufgelöst. Das neue Gremium arbeitet nun auf einer gesetzlichen Grundlage.
Regierung und Parlament haben jeweils 13 Wissenschaftler benannt - darunter Mediziner, Naturwissenschaftler, Juristen, Philosophen und Theologen. Sie sollen Forschungsergebnisse etwa aus der Bio- oder Gentechnologie oder der Reproduktionsmedizin bewerten und Stellungnahmen und Empfehlungen abgeben.
Die 26 Mitglieder sind:
- Hermann Barth, Ethiker und Präsident des Kirchenamts der Evangelischen Kirche in Deutschland, bereits Mitglied des Nationalen Ethikrats (vorgeschlagen von der Bundesregierung)
- Axel Bauer, Mediziner, Universität Heidelberg (Unions-Fraktion)
- Alfons Bora, Soziologe, Universität Bielefeld (SPD-Fraktion)
- Wolf- Michael Catenhusen, SPD-Politiker, Forschungsstaatssekretär a.D. (Bundesregierung)
- Stefanie Dimmeler, Biochemikerin, Universität Frankfurt/Main (Unions-Fraktion)
- Frank Emmrich, Immunologe, Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie, Leipzig (Die Linke)
- Volker Gerhardt, Philosoph, Humboldt-Universität Berlin, Mitglied des Nationalen Ethikrats (SPD-Fraktion)
- Hildegund Holzheid, frühere Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs (Unions-Fraktion)
- Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Thüringen (Unions- Fraktion)
- Regine Kollek, Biotechnologin, Universität Hamburg, Mitglied des Nationalen Ethikrats (Bundesregierung)
- Anton Losinger, Weihbischof der katholischen Diözese Augsburg, Mitglied des Nationalen Ethikrats (Unions-Fraktion)
- Weyma Lübbe, Philosophin, Universität Leipzig (Bundesregierung)
- Eckhard Nagel, Mediziner, evangelischer Präsident des Ökumenischen Kirchentages 2010 in München, Mitglied des Nationalen Ethikrats (Bundesregierung)
- Peter Radtke, Literaturwissenschaftler und Schauspieler, Mitglied des Nationalen Ethikrats (Bundesregierung)
- Jens Reich, Molekularbiologe, Mitglied des Nationalen Ethikrats (Bundesregierung)
- Ulrike Riedel, Juristin, bis 2005 Mitglied der Bioethik-Enquetekommission des Bundestages (Grüne)
- Edzard Schmidt- Jortzig, FDP-Politiker und Bundesjustizminister a.D., Mitglied der EKD-Synode (FDP-Fraktion)
- Jürgen Schmude, SPD-Politiker und Bundesbildungsminister a.D., früher Präses der EKD-Synode, Mitglied des Nationalen Ethikrats (Bundesregierung)
- Eberhard Schockenhoff, katholischer Moraltheologe, Universität Freiburg, Mitglied des Nationalen Ethikrats (Bundesregierung)
- Bettina Schöne-Seifert, Medizinerin, Universität Münster, Mitglied des Nationalen Ethikrats (Bundesregierung)
- Spiros Simitis, Jurist, hessischer Landesbeauftragter für den Datenschutz a.D., bis 2005 Vorsitzender des Nationalen Ethikrats (SPD-Fraktion)
- Jochen Taupitz, Medizinrechtler, Universität Mannheim, Mitglied des Nationalen Ethikrats (SPD-Fraktion)
- Erwin Teufel, CDU-Politiker und baden- württembergischer Ministerpräsident a.D. (Bundesregierung)
- Kristiane Weber-Hassemer, Juristin, seit 2005 Vorsitzende des Nationalen Ethikrats (Bundesregierung)
- Christiane Woopen, Medizinerin, Universität Köln, Mitglied des Nationalen Ethikrats (Bundesregierung)
- Michael Wunder, Psychologe und Psychotherapeut, Hamburg (SPD-Fraktion)