Neue Impulse für Biotechnologie und Medizin aus Nottingham
Neuartiges 3-D Zellkulturenmodell verspricht Erfolge in der Gehirntumorforschung
Einzigartig ist der weltweit erste Masterstudiengang in Stammzelltechnologie (MSc), den das Forschungszentrum ab sofort anbietet. Ziel des neuen Studiengangs ist es, den unterschiedlichen Bedürfnissen der Arbeitgeber und Forscher in diesem weltweit rasant wachsenden Markt durch gezielte Ausbildung von Nachwuchskräften gerecht zu werden.
Viel versprechende Ergebnisse können die Wissenschaftler der Universität Nottingham in der Gehirntumorforschung vorweisen: Ein System für gezielte Wirkstofffreisetzung mit Nanopartikeln zur Behandlung von Gehirntumoren wurde an einem neuen, dreidimensionalen Zellkulturenmodell getestet. Dabei konnten die Wissenschaftler eine erfolgversprechende selektive Wirkstoffaufnahme der Tumorzellen nachweisen. Der Nachweis gilt als Durchbruch in der Tumorforschung, denn die gezielte, selektive Freisetzung eines Wirkstoffes in den Tumorzellen stellt ein problematisches Feld in der Gehirntumorforschung dar. Dazu Dr. Martin Garnett, Professor der Hochschule: "Wir arbeiten an mehreren therapeutischen Ansätzen, die alle Nanopartikel zur Wirkstofffreisetzung verwenden. Dennoch sind für das Verstehen und Entwickeln von Systemen zur Freisetzung und Aufnahme von Wirkstoffen mit Nanopartikeln immer auch passende Modelle für ihre Beurteilung nötig." Die Interaktion zwischen Tumorzellen und gesunden Gehirnzellen sei je nach Art und Lage des Tumors unterschiedlich. Durch die Verwendung von dreidimensionalen Modellen soll erreicht werden, dass sich die Tumorzellen in den Kulturen möglichst wie in der Realität verhalten.
Ebenfalls in Nottingham haben Forscher der Universität in Zusammenarbeit mit europäischen und US-amerikanischen Partnern monoklonale Hepatitis C- Antikörper gefunden. Diese Entdeckung könnte den entscheidenden Durchbruch in der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Hepatitis C bedeuten. "Der erfolgreichen Entwicklung von Impfstoffen gegen Viruskrankheiten ist bislang stets die Produktion entsprechender Antikörper vorausgegangen³, erklärt Dr. Alexander Tarr von der Universität Nottingham. "Unsere Entdeckung ist somit ein echter Meilenstein auf dem Weg zur Hepatitis C-Impfung und kann auch bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen andere Viruserkrankungen wie HIV von Bedeutung sein."
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Themenwelt Antikörper
Antikörper sind spezialisierte Moleküle unseres Immunsystems, die gezielt Krankheitserreger oder körperfremde Substanzen erkennen und neutralisieren können. Die Antikörperforschung in Biotech und Pharma hat dieses natürliche Abwehrpotenzial erkannt und arbeitet intensiv daran, es therapeutisch nutzbar zu machen. Von monoklonalen Antikörpern, die gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, bis hin zu Antikörper-Drug-Konjugaten, die Medikamente gezielt zu Krankheitszellen transportieren – die Möglichkeiten sind enorm.
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