MHH-Forscherin gewinnt Innovationspreis der Bioregionen

Nervenregeneration mit Spinnenseide - Christina Allmeling von der MHH ausgezeichnet

11.10.2007 - Deutschland

Christina Allmeling von der Medizinischen Hochschule Hannover ist für ihr weltweit neuartiges Patent, Nerven mit Hilfe von Spinnenseide als Leitschienen zu regenerieren, mit dem Innovationspreis der deutschen Bioregionen ausgezeichnet worden.

BioRegioN

Von links: Dr. Thomas Wagner, BioRegioN, Christina Allmeling, MHH.

Die Wissenschaftlerin erhielt den zum ersten Mal ausgelobten Preis der Bioregionen anlässlich der Deutschen Biotechnologietage, die im Rahmen der Biotechnica stattfanden. Im direkten Anschluss wurde Frau Allmeling auf dem Niedersächsischen Gemeinschaftsstand empfangen, wo Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, die persönlichen Glückwünsche von Wirtschaftsminister Walter Hirche überbrachten.

Ausgedehnte Zerstörungen von peripheren Nerven, wie z.B. bei Verletzungen des Plexus brachialis bei Motorradfahrern oder durch ein Geburtstrauma bei Säuglingen, stellen häufig ein schwerwiegendes Problem dar. Da sich periphere Nerven sehr schlecht regenerieren, ist das Ergebnis einer Rekonstruktion, die bislang durch Überbrückung mit nur begrenzt verfügbaren autologen Nerventransplantaten erfolgt, meist unbefriedigend.

Mit der jetzt ausgezeichneten Idee, der Verwendung von autologen Venen als Hüllmaterial und Spinnenfäden als Leitschienen, gelang weltweit erstmalig im Tiermodell das Regenerationspotenzial transplantierter autologer Nerven zu erreichen, wenn nicht sogar zu übertreffen. Eine schnellere therapeutische Versorgung ist gegeben und unerwünschte Nebeneffekte werden reduziert.

Der Innovationspreis der Bioregionen soll die Nachhaltigkeit der Bemühungen um einen Technologietransfer in der modernen Biotechnologie unterstreichen und den Biotech-Standort Deutschland fördern.

Neben Christina Allmeling von der MHH wurden auch PD Dr. Oliver T. Keppler vom Universitätsklinikum Heidelberg zusammen mit seinem Kollegen J. David vom Gladstone Institute San Francisco für ihre Entwicklung des weltweit ersten transgenen Kleintiermodells geehrt, mit dessen Hilfe HIV-Infektionen realitätsnah simuliert werden können.

Ebenfalls ausgezeichnet wurden Prof. Dr. Gerd Multhaupt und Kollegen von der FU Berlin für ein neues Diagnoseverfahren bei Alzheimerkrankheit.

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