Fast ein Fünftel aller Medikamente im GKV-Markt unter Rabattvertrag, fast ein Drittel der Generika
Trotz zeitweiliger Lieferschwierigkeiten bei bestimmten Wirkstoffen und Herstellern setzen sich Rabattverträge im GKV-Markt schnell durch. Allein von April bis Juni steigt der Anteil "rabattgeregelter" Medikamente 4% auf 18%. Bei Einschränkung auf den Bereich der Generika erhöht sich der Anteil innerhalb der drei Monate von 6% auf 32%.
Während die AOK-Verträge auf ausgewählte Wirkstoffe mit einzelnen Herstellern zielen, folgen andere Kassen wie z.B. die TK (Techniker Krankenkasse) einer anderen Philosophie, indem sie mit vornehmlich großen Anbietern Verträge über das gesamte Sortiment abschliessen. Das wirkt sich auf die Medikamentabgaben im gesamten GKV-Markt aus. Allein bei den insgesamt führenden drei umsatzstärksten Generikaunternehmen - Hexal, Ratiopharm und Stada zusammen betrachtet - steigt zwischen Mai und Juni der Anteil abgegebener rabattgeregelter Präparate im GKV-Gesamtmarkt von 6% auf 34% an.
Bei den elf Firmen, die mit der AOK die ersten Verträge geschlossen haben, beträgt der Marktanteil abgegebener rabattgeregelter Medikamente im GKV-Gesamtmarkt im April 50%, im Mai 52% und im Juni 56%. Diese vergleichsweise verlangsamte Entwicklung dürfte mit zeitweiligen Lieferschwierigkeiten zu erklären sein. Deshalb hat die AOK zugesagt, bis Ende September keine Retaxierungen der Apotheken zu verlangen, während bei den übrigen Kassen die vereinbarte Friedenspflicht mit Ende Juni abgelaufen ist.
Die Marktbedeutung der Rabattverträge zeigt sich auch daran, dass der Anteil einiger führender Substanzen im gesamten GKV-Markt im Juni so hoch ist, dass fast jede zweite abgegebene Packung schon rabattgeregelt ist. Wenn Lieferschwierigkeiten ausgeräumt sind und Sortimentsverträge sich durchsetzen, dürften rabattierte Arzneimittel in den nächsten Monaten wohl noch weit mehr an die Patienten abgegeben werden.
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