Nationales Referenzzentrum für Helicobacter pylori stellt Forschungsergebnisse der Sentinel-Studie ResiNet zur Verfügung
Aufgrund seiner besonders flexiblen Anpassungsfähigkeit kann H. pylori bereits mit einer einzigen Mutation Resistenzen gegen wichtige Antibiotika wie Makrolide und Chinolone entwickeln. H. pylori reagiert dabei ganz individuell auf den Selektionsdruck, den die Antibiotikatherapie des jeweiligen Patienten hervorruft. Als Folge warnt Prof. Dr. Kist vor einer raschen Resistenzentwicklung.
Wie bei anderen Infektionen auch hängt der Therapieerfolg der H. pylori-Infektion entscheidend von der Empfindlichkeit des Erregers gegen die eingesetzten Antibiotika ab. Aus diesem Grund sollte bei jeder Therapie die jeweilige Resistenzsituation berücksichtigt werden. Zur Bestimmung der Minimalen Hemm-Konzentration (MHK) von antimikrobiellen Wirkstoffen gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen ist Etest® als Methode für die MHK-Bestimmung in die Studie eingeflossen.
Resultierend aus den Studienergebnissen hat das Nationale Referenzzentrum für H. pylori Empfehlungen für die Therapie von H. pylori-Infektionen heraus gegeben. Demnach können Patienten ohne Vorbehandlung zunächst empirisch therapiert werden. Die ausschließlich empirische antimikrobielle Therapie begünstigt jedoch die Zunahme von Metronidazol- und Clarithromycin-Resistenzen sowie insbesondere doppelresistenten Isolaten. Bei bereits einmalig erfolglos vorbehandelten Patienten rät das NRZ deshalb, H. pylori aus Magenbiopsien kulturell nachzuweisen und die antimikrobielle Resistenz der Isolate zu bestimmen. Gleiches gilt für Patienten, die wegen anderer rezidivierender Infektionen mehrfach vorbehandelt wurden.
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