Minimierung von Nebenwirkungen und Tierversuchen durch verbesserte Medikamentenentwicklung

Pharmacelsus kombiniert das Aufspüren unerwünschter Arzneimittelwirkungen mit der Reduktion von Tierversuchen

29.05.2007

"Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker". Die zur Floskel degenerierte Warnung lässt nur allzu schnell vergessen, dass alle hochwirksamen Präparate Nebenwirkungen haben können, die nicht nur bei unsachgemäer oder langfristiger Einnahme eine Schädigung lebenswichtiger Organe wie Leber, Nieren, Herz oder Magen verursachen. Dem Gesetzgeber und den Zulassungsbehörden ist diese Problematik mehr als bewusst. Die EU trägt diesen "unerwünschten Arzneimittelwirkungen" dadurch Rechnung, indem sie gezielt solche Projekte fördert, die potentielle Nebenwirkungen eines Medikamentes bereits im vorklinischen Stadium untersuchen, d. h. bevor das Medikament zum ersten Mal im Menschen getestet wird.

Die Pharmacelsus GmbH beteiligte sich in den vergangenen Jahren mit Erfolg an den EU-geförderten Forschungsgroprojekten "Cardioworkbench" und "Vitrocellomics". Das Ziel beider Projekte besteht darin, innovative Testmethoden im Reagenzglas zu entwickeln, mit deren Hilfe die Entwicklung neuer Medikamente und Identifizierung von Nebenwirkungen effizienter gestaltet wird. Gleichzeitig führen diese intelligenteren Teststrategien zu einer Reduktion von Tierversuchen. Seit Anfang dieses Jahres erforscht Pharmacelsus in einem dritten EUForschungsprojekt namens "Invitroheart" spezielle Testmethoden, die potentiell kardiotoxische Nebenwirkungen von Medikamentenkandidaten bereits im vorklinischen Stadium vorhersagen können. Die neuartigen Technologien sollen zudem die vorgeschriebenen Tierversuche minimieren bzw. sogar ersetzen.

An diesem europäischen Projekt, welches durch Prof. Mandenius von der Linköping Universität in Schweden koordiniert wird, arbeiten insgesamt 9 Partner aus Schweden (3), Dänemark (1), Italien (1) und Deutschland (4), darunter das "European Center for the Validation of Alternative Methods" (ECVAM), welches Alternativen zu Tierversuchen validiert. Dieser Validierungsprozess ist sowohl für Gesetzgeber als auch Pharmaindustrie von besonderem Stellenwert, da damit die Verwertbarkeit und Sicherheit der Alternativmethoden zu den tierexperimentellen Studien bei der Medikamentenzulassung gewährleistet wird.

Aufgabe von Pharmacelsus innerhalb des Konsortiums ist es, seine weitreichende Expertise in der Medikamentenentwicklung einzubringen und von Anfang an die kommerzielle Verwertbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten und an die Pharmaindustrie weiterzugeben.

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