Diabetes: Insulinproduzierende Zellen darstellen und transplantieren
RUB-Diabetologe erhält Ernst-Friedrich-Pfeiffer-Preis
Der Verlust der insulinproduzierenden Zellen ist die zentrale Ursache für die Entwicklung des Typ 1-Diabetes und spielt auch beim Typ 2-Diabetes eine wichtige Rolle. Derzeit wird mit verschiedenen Strategien erforscht, wie dieser Betazellverlust aufzuhalten sein könnte. Bestimmte Medikamente etwa scheinen einen positiven Einfluss auf die Menge der insulinproduzierenden Zellen zu haben. Der Nachweis dafür ist aber schwierig, denn bislang ist man auf den Blutzuckerspiegel als indirektes Zeichen angewiesen, um Rückschlüsse auf die Menge der Zellen zu ziehen. "Der Grund dafür, dass es zurzeit noch keine Möglichkeit gibt, die Betazellmasse bildgebend darzustellen und sie so zuverlässig zu quantifizieren, ist, dass eine spezifische Substanz fehlt, die die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse mit sehr hoher Affinität erkennt, aber nur eine minimale Bindung an andere Gewebe aufweist", erläutert PD Dr. Schneider. "Wir haben nun mittels einer neuen Technologie Antikörper entwickelt, die diesen Anforderungen gerecht werden könnten, worauf unsere bisherigen Analysen hindeuten." Die Antikörper könnten eingesetzt werden, um Eisenpartikel, die in einer Kernspintomographie sichtbar sind, gezielt zu den Inselzellen zu transportieren.
Die Heilung des Typ 1-Diabetes könnte durch die Transplantation insulinproduzierender Zellen, der sog. Langerhans'schen Inseln gelingen. Transplantierte Inselzellen werden jedoch nach durchschnittlich vier bis acht Tagen vom Immunsystem des Empfängers erkannt und abgestoßen. Schneiders Arbeitsgruppe ist es gelungen, durch eine neuartige Verkapselungstechnik sowohl Ratten- als auch menschliche Inselzellen dauerhaft vor einer Abstoßung durch das Immunsystem des Empfängers zu schützen. Bei den Tieren erreichten die Forscher so über mehr als sieben Monate hinweg normale Blutzuckerwerte ohne zusätzliche Gabe von Insulin.
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Themenwelt Antikörper
Antikörper sind spezialisierte Moleküle unseres Immunsystems, die gezielt Krankheitserreger oder körperfremde Substanzen erkennen und neutralisieren können. Die Antikörperforschung in Biotech und Pharma hat dieses natürliche Abwehrpotenzial erkannt und arbeitet intensiv daran, es therapeutisch nutzbar zu machen. Von monoklonalen Antikörpern, die gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, bis hin zu Antikörper-Drug-Konjugaten, die Medikamente gezielt zu Krankheitszellen transportieren – die Möglichkeiten sind enorm.
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