Grüne Gentechnik zwischen Wissenschaft und Gesellschaft

Fünf Jahre Informationsportal bioSicherheit.de

18.04.2007

Gentechnisch veränderte Pflanzen - ein Umweltrisiko? Diese Frage steht im Mittelpunkt von www.Biosicherheit.de. Vor fünf Jahren eröffnete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Informationsportal mit dem Ziel, mehr Transparenz zu schaffen für die staatlich geförderte biologische Sicherheitsforschung.

Anlässlich des Jubiläums veröffentlichte bioSicherheit.de ein Gespräch mit Prof. Wolfgang van den Daele, langjähriger Beobachter der Debatte um die Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen und Mitglied im Nationalen Ethikrat der Bundesrepublik, über die Wahrnehmung der Grünen Gentechnik, den Symbolwert der Risikodiskussion und das gespannte Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft. Aus Sicht eines neutralen Beobachters habe die Risikodebatte kein Fundament, so der Soziologe. "Es ist erstaunlich, dass das Risikoargument immer noch eine solche Resonanz hat, obwohl eigentlich keine besonderen Risiken erkennbar geworden sind."

Auf einen grundsätzlichen Vertrauensverlust in die Wissenschaft will er dies jedoch nicht zurückzuführen: "Alle rennen ständig zum Arzt und setzen auf professionelle Expertise. Aber in Bereichen, die wie die Grüne Gentechnik politisiert sind, entziehen die Menschen dem Experten ihr Vertrauen." Aufklärung und Transparenz sei notwendig, man könne aber nicht damit rechnen, dass damit das Unbehagen und die Ablehnung beseitigt werden. "Man hat einen symbolischen Bereich gefunden, in dem man der Technikdynamik, der man ausgeliefert ist und die die Gesellschaft überrollt, etwas entgegensetzen kann", vermutet van den Daele. Aus seiner Sicht spielt dabei auch eine "klammheimliche Sympathie" für den Kampf David gegen Goliath eine Rolle: "Hier die sozialen Bewegungen, die Bauern und die Umweltverbände, auf der anderen Seite die großen Konzerne, denen die Grenzen aufgezeigt werden."

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